Eine neue Mannschaft, ein neues Trainerteam und ein neuer Sportchef: Zur Saison 2024/2025 ist bei der SG Wattenscheid 09 gefühlt alles neu.
Hinzu kommt noch, dass das Lohrheidestadion modernisiert wird und die Mannschaft einige Spiele an der Berliner Straße bestreiten muss.
Unter diesen Voraussetzungen kommt es nicht sonderlich überraschend, dass die Wattenscheider unter Coach Christopher Pache nicht mit der vollen Punktzahl von zwölf möglichen Zählern, sondern "nur" sechs Punkten in die Oberliga-Serie gestartet sind.
Wir haben nach dem jüngsten 1:3 beim FC Eintracht Rheine mit Richard Weber (33), Sportchef an der Lohrheide, gesprochen.
Richard Weber, wie bewerten Sie den Saisonstart der SG Wattenscheid 09?
Der Auftakt ist in Ordnung. Sechs Punkte aus vier Spielen sind okay, aber nicht wirklich richtig gut. Aber von den Ergebnissen mal abgesehen: Wir haben in allen vier Spielen eine Mannschaft gesehen, die besser als der Gegner oder zumindest ebenbürtig war. Wir haben leider nur unsere Torchancen nicht genutzt. Die Fans haben die Leistungen auch honoriert und gesehen, dass die Jungs alles auf dem Platz gelassen haben. So ein Team möchten die 09-Fans sehen. Alles andere benötigt Geduld und Ruhe. Nur so kann das Trainerteam die Mannschaft weiterentwickeln.
Ich hatte von 2012 bis 2014 zwei sehr schöne Jahre bei den Sportfreunden. Siegen ist damals mit Trainer Michael Boris aus der NRW-Liga in die Regionalliga aufgestiegen. Wir wurden zweimal Fünfter. Das war top! Danach bin ich dann zu Rot-Weiss Essen gewechselt.
Richard Weber
Müssen sich die Fans denn von Aufstiegsträumen in dieser Saison verabschieden. Oder geht da für die SG etwas nach oben?
Nach einem Drittel der Saison können wir gerne mal auf die Tabelle schauen. Jetzt macht das wenig Sinn. Zumal wir 19 Mannschaften in der Liga sind und wir auch schon spielfrei hatten. So ist das Bild ein wenig verzerrt. Wie schon betont: Wir als Verantwortliche legen in dieser noch jungen Saisonphase eher den Fokus auf die Weiterentwicklung der Mannschaft als auf das Tabellenbild. Primär gilt, eine bessere und viel ruhigere Saison zu spielen als zuletzt. Denn da musste Wattenscheid bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen.
Jetzt - Samstag, 14. September, 18 Uhr - geht es zu den Sportfreunden nach Siegen. Für Sie auch ein besonderes Spiel, oder?
Definitiv. Ich hatte von 2012 bis 2014 zwei sehr schöne Jahre bei den Sportfreunden. Siegen ist damals mit Trainer Michael Boris aus der NRW-Liga in die Regionalliga aufgestiegen. Wir wurden zweimal Fünfter. Das war top! Danach bin ich dann zu Rot-Weiss Essen gewechselt. Ich kehre auf jeden Fall sehr gerne nach Siegen zurück. Aber klar ist auch, dass wir am Samstagabend Punkte aus Siegen mitnehmen wollen.
Eigentlich war das Spiel in Wattenscheid angesetzt. Wie kam es jetzt zu dem Heimrechttausch?
In der Lohrheide laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Man sieht wöchentlich einen Fortschritt. Aber das dauert noch, bis alles fertig ist. Wir können Spiele wie gegen Siegen aktuell nicht in der Lohrheide bestreiten, weil nur eine Kurve begehbar ist. Die Kurve für die gegnerischen Fans ist noch nicht freigegeben. Deshalb geht es für uns jetzt nach Siegen und im Frühjahr kommen die Sportfreunde dann zu uns.
Wie bewerten Sie die Sportfreunde sportlich?
Sie sind Tabellenführer und super in die Saison gestartet. Meinem Erachten nach verfügt Siegen über ein gutes Trainerteam und einen guten Kader. Sie können den Sprung in die Regionalliga schon schaffen. Zumal dort jetzt auch eine Art Euphorie entfacht wurde und einige tausend Fans zu den Spielen kommen. Wir freuen uns auf dieses Traditionsduell, das vielleicht auf Strecke irgendwann wieder ein Viertliga-Spiel sein könnte.