Der neue Rasen in Schermbeck sah exzellent aus. Nach vier Jahren auf Kunstrasen wurde nun endlich die sanierte Volksbank-Arena eingeweiht. Der Rahmen dazu war würdig: Die Oberliga-Saison begann für den SV Schermbeck gleich mit dem Kreisderby gegen die SpVgg Erkenschwick. Das Spiel endete 2:2.
Vor Anpfiff hielt der stellvertretende Bürgermeister Schermbecks eine feierliche Eröffnungsrede zur Einweihung des neuen Rasens. Das Problem: Man konnte ihn kaum hören. Grund dafür waren die mitgereisten Fans der Gäste, die sich lautstark auf das Derby einstimmten und ein Plakat mit der Aufschrift „Die Nr. 1 im Kreis“ präsentierten.
Ungewohnt für die Schermbecker, die in den letzten Jahren auf dem Kunstrasen nicht mit hohen Zuschauerzahlen verwöhnt wurden. SV-Coach Sleiman Salha vermutete, diese besondere Atmosphäre habe man auch anfangs auf dem Platz gespürt: „Das war in den ersten 15 Minuten ein 50/50 Ding: 50% Nervosität, weil wir sonst nicht so viele Zuschauer haben und wir waren mit dem neuen Stadion in der Bringschuld. Dann auf der anderen Seite das System von Erkenschwick.“
Sein Gegenüber Magnus Niemöller überraschte Salha mit seiner Systemumstellung auf eine Raute mit zwei Stürmern: „Wir haben mit einer anderen Aufstellung gerechnet bei den Erkenschwickern, haben es auch anders besprochen und anders trainiert“, gestand Salha.
SpVgg. Erkenschwick: Hester - Eisen, Simic, Pilica, Isensee, Gilani (90.+3 Schultz), Oerterer (67. Breilmann), Wortmann (89. Rosenkranz), Overhoff, Pereira (84. Theocharis), Nebi.
Tore: 1:0 Karagülmez (23.), 2:0 Löbler (36.), 2:1 Nebi (43.), 2:2 Oerterer (45.+2).
Zuschauer: 350.
Schiedsrichter: Fabian Kiehl.
Trotz des guten Startes der SpVgg war es dennoch der SV Schermbeck, der in der 23. Minute durch einen Traum-Freistoß von Timur Karagülmez in Führung ging. Auch das 2:0 fiel nach einem Freistoß des Standardexperten, der aber diesmal den einlaufenden Hendrik Löbler bediente. „Dass Karagülmez ein exzellenter Freistoß-Schütze ist, wussten wir. Ich habe die Jungs extra nochmal gewarnt: Keine Fouls in torgefährlichen Räumen“, ärgerte sich Niemöller. „Timur gehört zu den beiden besten Standardschützen der Oberliga, das wissen wir seit Jahren“, lobte Salha.
Doch die Führung hatte nicht lange Bestand: In der 43. Minute traf Arda Nebi, Stefan Oerterer netzte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein. Niemöller zeigte sich glücklich über die Treffer der Routiniers: „Beide Stürmer, die zusammen fast 70 sind, haben heute getroffen. Das freut mich extrem.“ Er ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Wenn man 2:0 zurückliegt und dann noch 2:2 spielt, ist das gut. Deswegen: Kompliment an die Jungs.“
Salha identifizierte die Probleme in der Defensive: „Unsere offensive Box-Ausrichtung ist seit Jahren super und defensiv in der Box haben wir seit Jahren Probleme, die wir noch nicht unter Kontrolle bekommen. Daran müssen wir arbeiten.“