Die SG Wattenscheid 09 hat einige Up and Downs in den vergangenen Jahren hinter sich gebracht. Nach dem Rückzug aus der Regionalliga folgte 2022 der erneute Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse. Anschließend stiegen die Bochumer als Vorletzter erneut ab. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle für alle Mitarbeiter und Fans der Sportgemeinschaft.
Aktuell spielt Wattenscheid wieder in der Oberliga Westfalen . Dort beendete der Regionalliga-Absteiger die Spielzeit auf Platz 13. Ein solides Ergebnis, wie Wattenscheid-Trainer Christopher Pache empfindet.
"Wir haben eine tolle Rückrunde gespielt und damit frühzeitig den Klassenerhalt gesichert. Wir haben einige schwierige Jahre hinter uns und wir mussten mit einem großen Umbruch nach dem Abstieg klarkommen. Das war natürlich nicht leicht. Daher bin ich mit der Saison zufrieden. Jetzt will ich etwas aufbauen und schaue deshalb nach vorne", erklärte Pache.
Manchmal fehlt es ein wenig an der Geduld.
Trainer Christopher Pache
Der ehemalige Bundesligist Wattenscheid musste in den letzten 20 Jahren viel einstecken. Mehrere Abstiege und das Insolvenzverfahren 2019 schadeten dem Verein sportlich und wirtschaftlich.
"Der Verein und die Fans mussten viel leiden, das ist klar. Trotzdem hat Wattenscheid immer noch einen ganz eigenen Charme. Es ist ein großer Traditionsklub. Leider führt dies auch zu Unruhen nach Außen und die Ansprüche der Fans und Mitarbeiter werden schnell zu groß. Wir müssen uns jetzt gesund entwickeln und eine stabile Mannschaft aufbauen. Der Druck in Wattenscheid ist enorm. Manchmal fehlt es ein wenig an der Geduld", analysiert der Coach die aktuelle Lage Wattenscheids.
Trotzdem zeigt der 36-Jährige Verständnis für die Anhänger: "Ich kann jeden Fan verstehen. Die hatten es echt schwer in den letzten Jahren und ich kann nachvollziehen, wenn die Supporter Wattenscheid in einer anderen Liga sehen wollen. Nach der Insolvenz fehlt aber einfach der finanzielle Rückhalt und das hat uns oft in schwierige Lagen gebracht. Das Team muss sich jetzt erstmal finden und dann entwickeln. Dafür muss der Kopf frei sein. Wir brauchen Ruhe in der Mannschaft und im Verein."
Die Vorbereitung will Pache nutzen, um eine solide und gefestigte Mannschaft zu formen. "Wir haben natürlich auch viel Stammpersonal verloren. Das war ein Brett für uns. Es ist natürlich nicht immer möglich, Verluste eins zu eins zu ersetzten. Wir haben uns verjüngt, aber dennoch ist Erfahrung in der Mannschaft. Die Jungs sind hungrig und motiviert. Mit Herzblut, einer Struktur und spielerischer Qualität wollen wir überzeugen. Mentalität kann oft Qualität schlagen", betonte der Übungsleiter.
Aktuell findet auch der lang erwartete Stadionumbau in Wattenscheid statt. Dazu sagte der Trainer: "Wir müssen sehr dankbar für diese Möglichkeit sein. Das neue Stadion wird den Verein nach vorne bringen und alle haben Bock darauf. Für meine Mannschaft geht es darum, die Fans und die Stadt davon zu überzeugen, dass wir es verdient haben, in einem solchen Stadion zu spielen. Trotzdem bleibt das Lohrheidestadion immer in meiner Erinnerung. Damals, als hier noch Bundesliga-Fußball gespielt wurde - das war eine geile Zeit."