Bereits vor dem letzten Spieltag befand sich die DJK Adler Union Frintrop in einer unangenehmen Situation. Frintrop hatte bereits alle Spieltage bestritten und musste auf Schützenhilfe der anderen Mannschaften im Abstiegskampf hoffen.
Vor Anpfiff um 15 Uhr stand Union auf dem 15. Platz der Oberliga Niederrhein, punktgleich mit dem Mülheimer FC 97 und zwei Punkte vor dem TSV Meerbusch. Hätte Meerbusch sein Spiel gegen den VfB 03 Hilden nicht gewonnen, wäre Frintrop in der Liga geblieben.
Bis zur 78. Minute lag Meerbusch mit 0:1 hinten, bis Mohamed Benktik in der 79. Minute ausglich und Daniel Hoff in der 95. Minute den Siegtreffer zum 2:1 und damit auch zum Klassenerhalt für Meerbusch erzielte.
"Das war das absolute Worst-Case-Szenario. Man ist natürlich darauf vorbereitet gewesen, aber die 95. Minute ist natürlich das absolut Schlimmste, was überhaupt passieren konnte. Wenn es zur Halbzeit 3:0 steht, dann sagt man 'okay, dann sollte es nicht sein'", bilanzierte Frintrop-Trainer Marcel Cornelissen.
Einige seiner Spieler sind nach Meerbusch gefahren und haben sich das Spiel angeschaut. Dementsprechend war auch Cornelissen dauerhaft über die Ereignisse auf dem Rasen informiert.
"Man geht die ganze Zeit davon aus, dass man absteigt, aber wenn es dann in der 80. Minute 1:0 für Hilden steht, dann ist der Nichtabstieg auf einmal ganz nah", schilderte er.
Das war das absolute Worst-Case-Szenario. Man ist natürlich darauf vorbereitet gewesen, aber die 95. Minute ist natürlich das absolut Schlimmste, was überhaupt passieren konnte.
Marcel Cornelissen
"Es ist natürlich ein brutaler Tiefschlag, wenn du in der letzten Aktion der gesamten Saison absteigst. Ich meine, der Schiri braucht nur eine Minute früher abpfeifen, dann sind wir gerettet. Das ist brutal und wirklich krass für alle Beteiligten gewesen."
Trotz Abstieg ist Cornelissen zufrieden mit Entwicklung
Obwohl Union die Klasse am Ende nicht halten konnte und die Mannschaft im nächsten Jahr wieder in der Landesliga antreten muss, lobt Cornelissen die Entwicklung seiner Mannschaft.
Er stellt fest: "Du brauchst einfach mal zwischendurch ein bisschen Glück. Das hatten wir jahrelang, auch in engen Situationen. Jetzt haben wir es wohl aufgebraucht, aber wir haben beim Fußballgott jetzt wieder einen gut."
Plan für die kommende Saison bleibt gleich
Die Kaderplanung wird durch den Abstieg nicht beeinträchtigt. Union plante von Beginn an zweigleisig, was sich nun als richtige Entscheidung entpuppt. "Ein Spieler hat den Verbleib von der Liga abhängig gemacht, aber es kann sein, dass er trotzdem bleibt."
Ziel sei es, einen festen Kern innerhalb der Mannschaft zu integrieren, welcher für den Verein kämpft und sich zu Frintrop bekennt. "Wir brauchen Leute, die sich mit der Aufgabe identifizieren. Die Leute, die in der Oberliga gekommen wären, kommen jetzt auch in der Landesliga."
Eine Ansage für die kommende Saison verbittet sich Cornelissen allerdings: "Ich gehe so weit zu sagen, dass die Mannschaft in der kommenden Saison besser sein wird als in dieser. Aber es ist nicht so, dass wir jetzt sagen 'wir sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt' und dass der Aufstieg nur über uns geht. Wir gehen trotzdem ambitioniert an die Sache ran."