War es die Woche, die im Endeffekt den Unterschied im Abstiegskampf ausmachen wird? Mit dem 4:3 (1:1)-Sieg gegen den TuS Ennepetal konnte die SG Wattenscheid einen weiteren, großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen und die Englische Woche vergolden. Zuvor schlug der Traditionsklub auch den SV Schermbeck und die SpVgg Vreden. Neun Punkte aus drei Spielen - Resultat: Tabellenplatz 13 in der Oberliga Westfalen.
Während der 90 Minuten in Ennepetal waren die Zuschauer dem typischen April-Wetter, nämlich einem Sonne-Hagel-Regen-Mix, ausgesetzt. Ähnlich turbulent wie am Himmel ging es auch auf dem Feld zu.
SGW-Cheftrainer Engin Yavuzaslan sah eine müde, aber dennoch kämpferische Wattenscheider Elf: „Es war ein intensives Spiel. Wir haben schon unter der Woche brutale Körner gelassen, was man phasenweise echt gesehen hat. Im Spiel gegen den Ball und in gewissen Umschaltmomenten haben beim ein oder anderen Spieler vielleicht die Beine zugemacht. Umso größeren Respekt zolle ich der Mannschaft für diesen Auftritt.“
TuS Ennepetal: Weusthoff - Yahkem (60. Mellado), Frölich, Lötters, Yasar - Hupka (69. Goles) (87. van Der Heusen), Meckel (60. Binyamin), Müller, Gallus, El Youbari - Nettersheim
Schiedsrichter: Björn Sauer
Tore: 0:1 Casalino (25.), 1:1 Müller (39. / Strafstoß), 1:2 Thier (54.) 1:3 Casalino (56.), 2:3 Müller (73. / Strafstoß), 2:4 Broos (90. + 4), 3:4 Binyamin (90. + 5)
Zuschauer: 388
Die Gäste gingen durch Angreifer Felix Casalino in Führung (25.). Noch vor der Halbzeit konnte Ennepetal-Kapitän Marius Müller per Strafstoß ausgleichen (39.). Nach dem Seitenwechsel zündete die SGW den Turbo und versetzte den Gegner mit einem Doppelschlag in Schockstarre. Nico Thier (54.) und Casalino zum Zweiten (56.) stellten blitzschnell auf 3:1.
Ennepetal-Coach Sebastian Westerhoff kritisierte den Auftritt seiner Verteidigung: „Wir haben defensiv zu viele Fehler gemacht, haben zu einfache Gegentore bekommen. Das zieht sich leider durch die letzten Wochen. Sowas nutzt Wattenscheid mit Qualitätsspielern wie Felix Casalino oder Nico Thier konsequent aus. Ansonsten war es ein intensives Kopf-an-Kopf-Rennen, welches die Gäste aufgrund unserer Aufsetzer im Endeffekt verdient gewonnen haben.“
Dennoch konnte der TuS, erneut durch Müller vom Punkt, nochmal verkürzen (73.) und die Hoffnung auf Zählbares bis zuletzt bewahren. In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Fynn Broos mit dem 4:2 dann eigentlich schon den Deckel drauf (90. + 4), ehe Ben Binyamin nahezu zeitgleich mit dem Schlusspfiff nochmal für Ergebniskosmetik sorgte (90. + 5).
"Oberste Priorität" - Wattenscheid setzt sich ab
Auch „Nullneun“-Trainer Yavuzaslan erkannte Situationen, die sein Team besser hätte lösen können. Unter dem Strich wollte der 43-Jährige, nach anstrengenden Tagen, die hinter seinem Team liegen, aber nur das Ergebnis sprechen lassen: „Wir haben auswärts, gerade in der Offensive, ein geiles Spiel gezeigt. Leider Gottes haben wir die langen Bälle nicht so glücklich verteidigt. Dennoch: Mund abputzen, wir haben die drei Punkte im Sack, konnten uns in der Tabelle absetzen und das hat oberste Priorität.“
Die Siegesserie verlängern kann die SG Wattenscheid 09 dann in der kommenden Woche gegen Westfalia Rhynern (28. April, 15:00 Uhr). Der TuS Ennepetal tritt 15 Minuten versetzt bei der Spielvereinigung Erkenschwick an (15:15 Uhr).