In weniger als zwei Wochen startet die SG Wattenscheid in die heiße Saisonphase. Nach einer verkorksten Hinrunde will der Tabellenletzte der Oberliga Westfalen nun mit allen Mitteln gegen den drohenden Abstieg kämpfen. Dafür gab es in der laufenden Transferperiode ordentlich Wechselbewegungen.
Mit Umut Yildiz (TuS Bövinghausen), Maurice Haar (KFC Uerdingen), Nico Thier (TuS Bövinghausen) und Niklas Lübcke (beide TuS Bövinghausen), David Loheider (vereinslos) sowie Berkan Firat (Rot Weiss Ahlen) hat der Traditionsklub bereits sechs externe Neuzugänge präsentiert. Dem entgegen stehen neun Abgänge.
Die neuen Gesichter wurden inzwischen gut integriert. Auch die ersten Testspiele haben die Wattenscheider schon hinter sich gebracht. Cheftrainer Engin Yavuzaslan sieht seine Schützlinge auf einem guten Weg und ist von einem Qualitätsanstieg überzeugt: „Die Truppe ist fit, die Charaktere im Team passen zusammen. Durch die Transfers haben wir auch in der Breite Qualität dazu gewonnen. Wir können in der Rückrunde auf jeder Position reagieren und haben ein 1:1-Ersatz parat. Deswegen darf sich auch kein Spieler zu sicher fühlen.“
Beim Testspiel gegen Hamborn 07 am vergangenen Wochenende feierte der ehemalige „Nullneun“-Jugendspieler und Offensivmann Firat nach knapp neun Jahren sein Comeback im schwarz-weißen Dress. Zeitgleich durfte Torwart Lübcke über 90 Minuten für die Wattenscheider ran. Trainer Yavuzaslan zeigte sich zufrieden mit den Debütanten, hält den Druck aber weiterhin hoch.
„Beide haben mir sehr gut gefallen. Niklas Lübcke im Tor ist ein routinierter Schnapper. Er strahlt Ruhe aus und bringt eine Menge Erfahrung mit. Berko Firat ist bärenstark. Das hat schon alles Hand und Fuß, was er macht. Alle sechs Neuzugänge werden uns sofort weiterhelfen. Wir haben keine Zeit für Experimente. Jeder Transfer muss sitzen.“
Probespieler Kouonang soll bleiben
Der Coach hatte vor der Transferphase genaue Vorstellungen, auf welchen Positionen sich die SGW personell verstärken muss. Sportvorstand Hartmut Fahnenstich habe in diesem Winter schließlich „jeden offenen Wunsch“ des Coaches „bedingungslos erfüllt“. Sollte es zu keinen weiteren, unerwarteten Abgängen kommen, sei Yavuzaslan mit der Kaderzusammenstellung zufrieden und sieht sein Team für den Abstiegskampf gewappnet.
Wäre da nicht noch Testspieler Hivan Kouonang. Der quirlige Flügelspieler hinterließ in den Trainingseinheiten und Probekicks einen zielstrebigen, technisch starken Eindruck und drängte sich dem Team auf. Zuletzt spielte er in den USA und scheint sich nun im Ruhrgebiet mit guten Leistungen einen Festvertrag verdient zu haben.
„Wir wollen den Spieler verpflichten und befinden uns in der finalen Phase. Hivan hat gegen Kleve und Hamborn gezeigt, was er kann. Er ist ein sehr spannender Typ, der nochmal Variabilität und Flexibilität auf dem Flügel mitbringt“, verriet Yavuzaslan. Scheitern könnte es nur bei einer nicht vorhandenen, langfristigen Aufenthaltsgenehmigung. Dem blickt der Trainer aber optimistisch entgegen: „Es sieht gut aus. Wir werden alles dafür tun, dass wir den Transfer abschließen können.“