Der ETB SW Essen konnte den Abgang von Top-Torjäger Noel Futkeu zwar mit Timur Kesim (18 Pflichtspiele, 13 Tore) recht gut auffangen, doch nach einem holprigen Start reicht es zur Winterpause nur zu Platz neun. In der Rückrunde soll es besser laufen. Dafür konnte sich das Team von Damian Apfeld bereits mit David Leinweber verstärken. Auf der Gegenseite hat Dominik Reichardt seine Karriere beendet.
Damian Apfeld über...
... die Hinrunde: Mit einigen Sachen können wir zufrieden sein, mit anderen wiederum nicht. Wir belegen einen typischen Mittelfeldplatz und genau so kann man das auch einordnen. Unsere Hoffnung war, dass wir mit mehr Euphorie starten können, was sehr wichtig für die junge Mannschaft gewesen wäre. Das haben wir nicht geschafft und hatten nach den ersten vier Spieltagen zwei Punkte. Uns ist auch der ein oder andere erfahrene Spieler ausgefallen, der uns dann nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine gefehlt hat. Dadurch ist uns ein bisschen die Hierachie und die Führung abgegangen ist. Das sind Dinge, die erklären, warum wir vielleicht nicht ein paar mehr Punkte auf dem Konto haben.
Positiv ist dagegen, dass wir mit Timur Kesim wieder einen Top-Torjäger mit einer sehr guten Quote installiert haben. Wir haben mit Collin Weimann auch einen Spieler aus unserer eigenen U19 komplett integriert, sodass er sogar Startelf-Einsätze hatte. Der ein oder andere junge Spieler hat nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und sich weiterentwickelt.
... die schönsten Momente im bisherigen Saisonverlauf : In der Meisterschaft oder im Pokal hatten wir nicht dieses eine Highlight-Spiel. Letztes Jahr ist vor allem das RWE-Spiel hängengeblieben, aber diesmal fliegen wir gegen Ratingen in der Verlängerung halt raus. In Baumberg, die bis dahin alles gewonnen hatten, haben wir ein ordentliches Spiel gemacht und 0:0 gespielt. Wenn eine Mannschaft hätte gewinnen müssen, dann waren wir das.
... die schlimmsten Momente: Da gab es zwei Spiele. Einmal die Derby-Pleite (2:6 gegen die SpVg Schonnebeck, Anm. d. Red.), die vom Spielverlauf viel zu hoch ausgegangen ist. Da haben sich wohl beide Seiten gefragt, wie sowas überhaupt zu standen kommen kann. Das hatte in der zweiten Halbzeit eine Dynamik, die man im Fußball zum Teil nicht erklären kann. Es war ähnlich wie 2014 bei der Weltmeisterschaft gegen Brasilien. Was auch sehr negativ hängengeblieben ist, war das 1:2 in St. Tönis.
... die Ziele für 2024: Wir müssen abwarten, wie weit noch einmal Bewegung reinkommt. Wir könnten uns vorstellen, wenn es für uns passt, dass wir noch einen weiteren Spieler dazu holen. Der müsste uns aber direkt weiterhelfen und vielleicht auch noch einen Tick Erfahrung bringen. Wir wollen jetzt nicht den nächsten sehr jungen talentierten Spieler an Land zu ziehen, davon haben wir genug, denen wir die Möglichkeit geben wollen, sich zu entfalten. Sportlich soll es in der Rückrunde besser laufen als in der Hinrunde. Wir müssen einfach einen Schritt nach vorne machen. Wenn man sich unsere Ergebnisse anschaut, dann fällt auf, dass wir gegen die ersten sechs kein einziges Spiel gewonnen und nur zwei Unentschieden geholt haben. Das ist am Ende zu wenig, um höher zu klettern. Da hat uns zwar gar nicht so das Spielerische und die Qualität gefehlt, aber Erfahrung und ein Stück weit auch Cleverness. Wenn du da reinkommen willst, dann musst du diese Spiele gewinnen.