Mit dem 3:2-Sieg gegen den FC Büderich und einem Patzer von Konkurrent Ratingen 04/19 haben die Sportfreunde Baumberg ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der Oberliga Niederrhein auf fünf Punkte ausgebaut.
15 Spieltage sind absolviert, und die Baumberger punkten bislang so konstant, dass der erstmalige Aufstieg des Vereins in die Regionalliga West aus Monheim inzwischen kein undenkbares Szenario mehr ist.
Doch selbst wenn die SFB am Ende der Saison die Meisterschaft feiern - die infrastrukturellen Hürden für den Klassensprung sind hoch und wurden vor der laufenden Spielzeit ja noch einmal durch den Verband verschärft.
Von "ungelegten Eiern" sprach Vereinschef Hans-Jürgen Schick, als RS nach dem starken Saisonstart mit sechs Siegen in Serie nachfragte, wie die Planungen der Baumberger aussehen. Zwei Monate später will sich Schick weiterhin nicht in die Karten schauen lassen.
"Aktuell läuft es sehr gut für uns. Mal abwarten, wie wir Anfang des kommenden Jahres dastehen, wenn wir uns konkrete Gedanken über die nächste Saison machen", erklärt er. "Aber natürlich gibt es auch jetzt schon erste Überlegungen in dieser Hinsicht."
Klar ist: Dass Baumberg-Fans im Mega-Stadion, der aktuellen Spielstätte, viertklassigen Fußball zu sehen bekommen, ist ausgeschlossen. Das verbietet allein das Fassungsvermögen von nur 1500 Besuchern bei einem geforderten Mindestwert von 2500 Zuschauern.
Eine Aufrüstung des Stadions kommt nicht infrage. Schließlich werden die Sportfreunde bald umziehen. Nur wenige hundert Meter entfernt vom aktuellen Platz soll die neue sportliche Heimat des Oberligisten entstehen. Zwischen Ende 2024 und Anfang 2025 rechnet Klubboss Schick mit der Fertigstellung der Arbeiten.
Allerdings: Auch das neue Stadion wird den Regionalliga-Standards nicht gerecht werden - zumindest nach aktuellem Planungsstand. "Es wäre aber möglich, das Stadion zu ertüchtigen", erklärt Schick. "Dafür wären wir auf finanzielle Unterstützung der Stadt angewiesen."
Sollte der Aufstieg zu einem ernsthaften Thema in Baumberg werden, käme noch eine andere Option infrage: der Umzug in ein anderes Stadion, zumindest bis die eigene neue Spielstätte bereitsteht. Schick: "Auch das ist eine Möglichkeit, die wir zu gegebener Zeit prüfen werden."
Die Stadionfrage bleibt also vorerst offen in Baumberg. Zumal der Vorstandsvorsitzende auf weitere Hindernisse verweist: Es bräuchte höhere Einnahmen durch Sponsoren, zudem arbeiten die meisten Viertligisten unter Profibedingungen, was die berufstätigen Spieler im aktuellen Kader vor Herausforderungen stellen würde.
Schick stellt klar: "Wir ziehen den Aufstieg nur in Betracht, wenn er für uns kein Risiko darstellt."