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Das sagen Täter und Opfer nach Skandal - "Haben uns in Mülheim bedroht gefühlt"

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Oberliga: Das sagen Täter und Opfer nach Skandal - "Haben uns in Mülheim bedroht gefühlt"
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Mülheimer FC 97 gegen FC Büderich: Über den 4:2-Sieg des MFC spricht kaum jemand. Das Sportliche wurden von einem Skandal überschattet.

Beim 4:2-Sieg des Mülheimer FC 97 gegen den FC Büderich kam es in der 60. Minute zu sehr unschönen Szenen - RevierSport berichtete. Daraus resultierte schließlich auch eine Nachspielzeit von zwölf Minuten.

Im Laufe des Montags (30. Oktober) meldeten sich Täter und Opfer in unserer Redaktion und schilderten ihre Sicht des Vorfalls rund um die 60. Minute.

Oliver Seibert, der mittlerweile als Trainer des FC Büderich entlassen wurde, äußert sich wie folgt: "Aus meiner Sicht lief es so, dass die Mülheimer geführt und fortan sehr auf Zeit gespielt haben. Plötzlich fehlten die Spielbälle. Da ist auch ein Ball über den Zaun geflogen. Dieser wurde zurückgeholt und mir von meinem Kapitän übergeben, so dass wir einen Ersatzball in den Händen hatten, um auf ein eventuelles Zeitspiel reagieren zu können. Plötzlich kamen die Ordner in meine Coaching-Zone und haben mich bedrängt, den Ball herauszugeben. Ich habe gesagt, dass sie nichts in meiner Coaching-Zone verloren haben.

Ich bin dann von einer Person, die mir bis dahin nicht als Mülheims Sportchef bekannt war, körperlich angegriffen worden und ich habe aus dem Affekt mit einer Kopfnuss reagiert. Natürlich darf mir das nicht passieren. Es war aber reine Verteidigung. Ich hatte in dieser Situation Angst. Die Ordner, die Security, die für Sicherheit sorgen sollten, taten das Gegenteil. Ich wurde nach der Kopfnuss-Szene von den Ordnern getreten und geschlagen. Wir haben uns als Verein in Mülheim bedroht gefühlt. Ich bin seit zwölf Jahren als Amateurtrainer tätig und der größte Fair-Play-Verfechter. Ich bin weder vorbestraft noch gewaltbreit. Aber klar: Ich hätte, trotz aller Angriffe, nicht so reagieren dürfen."

Oguzhan Bahar, Sportchef des Mülheimer FC 97: "In der 60. Minute wies der Linienrichter auch unseren Trainer Ahmet Inal darauf hin, dass der Ersatzball an die Mittellinie gehört. Daraufhin hat unser Trainer mich beauftragt, den Ball dorthin zu tun. Weil der Büdericher Trainer einen Ersatzball in seiner Coaching-Zone hatte, ist ein Ordner von uns zu ihm gegangen und hatte ihn gebeten den Ball ebenfalls zur Mittellinie hinzulegen. Das wollte der Trainer rigoros nicht tun und schubste den Ordner weg. Dann habe ich mich dahinbegeben, bückte mich und wollte den Ball in die Hände nehmen. Das versuchte ich auch ein zweites Mal. Der Büdericher Trainer schubste auch mich bei den Versuchen weg und schoss den Ball aus meinen Händen.

Dann habe ich versucht ihn am Hals zu packen. Aber im Video sieht man, dass mir das misslingt. Er lässt sich daraufhin sehr theatralisch fallen, steht urplötzlich auf und verpasst mir eine heftige Kopfnuss. Meine Lippe ist aufgeplatzt, meine Nase hat geblutet und mein Oberkiefer geschmerzt. Der Schiri zeigte uns beiden die Rote Karte. Nach dem Spiel hatte ich erwartet, dass sich der Trainer bei mir entschuldigt, dann wäre die Sache für mich auch gegessen gewesen. Doch das ist nicht passiert.

Ich muss sagen, dass die ganzen Provokationen nur vom Büdericher Trainer ausgingen. Ich habe nicht gesehen, dass sich jemand von den Büderichern bedroht gefühlt hat. Wenn der Trainer die Provokationen unterlassen hätte, wäre es ein ganz gewöhnliches Oberliga-Spiel geworden und wir hätten nur über unseren Sieg und nicht diese absolut inakzeptablen, aber auch vermeidbaren, Situationen gesprochen. Dass das nicht zum Sport gehört, da sind wir uns doch alle einig."

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