Nach zuletzt drei Siegen in Serie musste der SV Straelen am vergangenen Spieltag der Oberliga Niederrhein wieder eine Niederlage einstecken. Gegen den KFC Uerdingen verloren die Blumenstädter auswärts mit 3:4 – und das, obwohl die Mannschaft von Sunay Acar zwischenzeitlich eine 3:1-Führung herausspielen konnte.
Nach dem Abpfiff ärgerte sich der SVS-Coach, dass sein Team den möglichen Sieg noch aus der Hand gab: „Mir tun meine Jungs leid. Aber das haben wir selber verschuldet. Wir haben 60, 65 Minuten lang die Grotenburg dominiert und das Spiel beherrscht. Gefühlt hatten wir noch vier hundertprozentige Chancen. Bei einer Aktion war sogar kein Torwart mehr im Tor und wir schießen den Spieler an. Das Spiel muss eigentlich zur Halbzeit gelaufen sein.“
In einem wilden Schlagabtausch gelang es Straelen nicht, die Zwei-Tore-Führung über die Zeit zu bringen. Stattdessen setzte der KFC Uerdingen gut 20 Minuten vor Schluss zur Aufholjagd an – und das mit Erfolg. „Nach dem 3:1 haben wir komplett aufgehört Fußball zu spielen. Wir verfallen dann in das Spiel von Uerdingen mit langen Bällen. Da haben wir die Kontrolle und Ruhe verloren. Dann war es klar, dass wenn die Uerdinger noch ein Tor machen, dass es dann wieder spannend wird. Da fehlt uns die Ruhe und Erfahrung mit der jungen Mannschaft“, erklärte Acar, der mit der Chancenverwertung nicht zufrieden war: „Die Torchancen musst du machen – egal wie alt du bist. Das waren glasklare Möglichkeiten. Ich muss dann die Gier haben, das vierte oder fünfte Tor zu machen.“
Trotz der Niederlage fand Acar aber auch positive Aspekte im Spiel seiner jungen Elf, die sich im Grotenburg-Stadion auch gegen fast 2000 KFC-Fans behaupten musste: „Von der ersten bis zur 65. Minute hat sich die Mannschaft davon nicht beeindrucken lassen. Sie hatte die totale Spielkontrolle und war dominant. Wir haben verdient geführt und den reiferen, schnelleren und attraktiveren Fußball gespielt.“
Aus Sicht des 45-Jährigen, der zur neuen Saison das Traineramt an der Römerstraße übernahm, benötigt das mit 19 Zugängen neuformierte Team noch Zeit: „Ich werde wegen eines Spiels nicht mit meiner Mannschaft brechen. Es ist ein Prozess. Wir müssen zusammenwachsen, das dauert. So ein Tiefschlag tut vielleicht auch mal gut. Aber an diesem Spiel messe ich meine Mannschaft nicht. Jetzt müssen wir halt eine neue Serie starten.“
Bevor der SVS eine neue Siegesserie in der Liga in Angriff nehmen kann, muss die Acar-Elf zunächst am Mittwoch (27. September) in der 2. Runde des Niederrheinpokals gegen Landesligist TuRU Düsseldorf antreten. „Im Pokalspiel müssen wir uns das Selbstvertrauen wiederholen“, blickte Acar voraus.