Am vorletzten Spieltag der Oberliga Niederrhein ist der MSV Düsseldorf nach einer Nullnummer gegen den SC St. Tönis vor 240 Zuschauern an der Heidelberger Straße in die Landesliga abgestiegen.
Auch das „Trainer-Beben“ zum Ende der letzten Woche konnte keine zusätzlichen Kräfte mehr freisetzen. Mohamed El Mimouni legte vor wenigen Tagen sein Traineramt nach drei Jahren in Eller freiwillig nieder - und das nur zwei Spieltage vor dem Saisonende. Dass seine Arbeit im Verein zu wenig Anerkennung fand, dass Mut und Wille im Team fehlten, sollte ihm vorgeworfen worden sein.
Im RS-Gespräch vor dem Abstiegsspiel gegen St. Tönis wollte El Mimouni aber keine schmutzige Wäsche waschen. „Mit meiner Aktion wollte ich lediglich neue Impulse im Sinne der Mannschaft freisetzen. Man muss auch mal realistisch sein, wir haben immer das Maximum herausgeholt. Wir sind einfach zum falschen Zeitpunkt in die Oberliga aufgestiegen“, legte El Mimouni großen Wert darauf, dass im Verein jetzt keine negative Stimmung aufkommt.
Der Interimstrainer und bisherige Sportliche Leiter, Botan Melik, wollte unmittelbar nach dem Schlusspfiff ebenso nichts auf seine Mannschaft kommen lassen: „Wir haben hinten gut gestanden und ich bin stolz auf meine Jungs. St. Tönis‘ Torwart Joshua Claringbold hat den Unterschied ausgemacht und dieses Mal einfach alles gehalten“, so Melik.
Erste Abgänge stehen fest - St. Tönis freut sich
Ahmet Gülmez hatte unmittelbar nach seiner Einwechslung die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch am Pfosten (72.). „Wir haben schon lange für beide Ligen geplant und werden auch einen Großteil des Teams in der Landesliga halten können“, wagte Melik einen Ausblick auf die neue Saison. Dennoch stehen auch einige Abgänge bereits fest. King Manu wechselt sicher in der Regionalliga zu Fortuna Düsseldorfs U23, andere werden mit dem VfB Hilden in Verbindung gebracht, Mohamed Benktib wechselt zum Oberliga-Konkurrenten nach Meerbusch.
Auf der anderen Seite feierten Spieler und Offizielle des SC St. Tönis ausgelassen den Klassenerhalt. Rein rechnerisch wurde dieser erst durch das 0:0 in Düsseldorf besiegelt. Dominik Dohmen war stolz: „Wir freuen uns und bleiben als Team auch größtenteils zusammen. Wir haben eine zufriedenstellende Saison gespielt und müssen zur neuen Spielzeit nur noch etwas konstanter werden“, sprach der Kapitän besonders den Lernprozess der noch jungen Truppe von Ex-Profi Alexander Thamm an.
In Düsseldorf wird es somit in der neuen Saison keinen Oberliga-Fußball mehr geben. TuRU und der MSV treffen dann in der Landesliga wieder aufeinander.