Mit 4:0 bezwangen die Sportfreunde Siegen am 33. Spieltag der Oberliga Westfalen die SpVgg Vreden. Big-Points für die abstiegsbedrohten Siegener, die sich mit diesem Dreier aus der Abstiegszone befreien konnten und nun vor dem letzten Spieltag auf Platz 15 mit einem Punkt Vorsprung auf einem sicheren Abstiegsplatz liegen.
Vor wenigen Wochen sah die Lage bei den Sportfreunden noch weitaus düsterer aus, nach der 1:3-Pleite gegen den Delbrücker SC rutschte das Team von Trainer Patrick Helmes sogar ans Tabellenende. In den letzten drei Spielen feierte Siegen zwei Siege und kann damit wieder aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen.
Michél Harrer, mit neun Saisontreffern Top-Torschütze der Sportfreunde, erklärt gegenüber RevierSport, was in den letzten Spielen besser funktionierte: "Wir haben eigentlich gar nicht viel geändert in den letzten Partien. Aber wir haben endlich unsere Torchancen genutzt, das ging uns in vielen Spielen ab. Dadurch ist natürlich unser Selbstvertrauen auch gestiegen."
Dass Siegen eine eher verkorkste Saison spielt, liege neben der mangelhaften Chancenverwertung auch daran, dass viele Partien sehr knapp verloren wurden, erklärt Harrer. Dies habe sich über die Saison summiert. "Wir sind nicht da, wo wir stehen wollen", macht der ehemalige Schütze des "Tor des Monats" klar.
Die Mannschaft gehe mit der Drucksituation im Abstiegskampf gut um, wie der 36-Jährige berichtet: "Hier in Siegen herrscht immer Druck. Bei der Niederlage gegen Erndtebrück hat man allerdings schon gemerkt, dass das Nervenkostüm angeschlagen ist. Danach sind wir als Team aber noch enger zusammengerückt und durch den Sieg gegen Vreden ist die Stimmung jetzt etwas befreiter. Dennoch sind wir uns alle bewusst, dass wir noch nicht am Ziel sind."
Am letzten Spieltag wartet nämlich mit TuS Bövinghausen der Tabellenfünfte auf die Siegener. Keine einfache Aufgabe, wie der ehemalige RWE-Stürmer betont: "Das wird definitiv nicht leicht. Wir werden aber nicht vorher die Flinte ins Korn werfen. Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Auch wir haben schon unter Beweis gestellt, dass wir mit den Top-Teams mithalten können. Wir nehmen die positive Energie aus dem Vreden-Spiel mit."
Harrer, der noch einen Vertrag bis 2024 hat, wird auch in der kommenden Spielzeit für die Siegerländer auflaufen. Nachdem er bis zum Rücktritt des Ex-Coaches Lirian Gerguri als "spielender Co-Trainer" fungierte, ist er seit der Übernahme vom aktuellen Trainer Patrick Helmes ausschließlich als Spieler aktiv. Das werde auch in der nächsten Saison so sein, versichert er.