Die Sportfreunde Siegen und der TuS Erndtebrück kämpfen in der Oberliga Westfalen ums sportliche Überleben. Der TuS steht am Tabellenende - zwei Punkte hinter den Sportfreunden, die derzeit den ersten Abstiegsplatz belegen.
Als würden diese Ausgangslage und der Derby-Charakter dem direkten Duell am Sonntag (16 Uhr, RS-Liveticker) nicht schon genug Brisanz verleihen, sorgt nun die Personalie Benit Dinaj für weiteren Wirbel.
Denn die Siegener verkündeten an diesem Donnerstag, dass der 19 Jahre alte Stürmer seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert habe. Nur: Auch rund 30 Kilometer nordöstlich rechnen die Erndtebrücker damit, dass Dinaj in der kommenden Saison für den TuS auflaufen wird. Sie hatten den Youngster bereits Ende März als Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt.
Wie es nun weitergeht und wer die Dienste des Deutsch-Kosovaren zurecht für sich beansprucht, scheint noch ungeklärt zu sein. Siegen beruft sich jedenfalls auf eine Klausel in Dinajs Vertrag, die den Sportfreunden die Option zur Verlängerung ab dem 20. Saisoneinsatz des Angreifers bietet.
"Ich bin bereit 1899% Prozent zu geben und freue mich auf die Aufgaben. Jetzt zählt aber erstmal der Klassenerhalt", wird Dinaj in einer Mitteilung des Traditionsklubs zitiert.
Erndtebrücks Sportlicher Leiter Holger Lerch hält dagegen. Dinaj habe ihm noch am Mittwochabend bestätigt, dass er ins Wittgensteiner Land wechseln wolle, betont Lerch gegenüber der Siegener Zeitung. "Mir hat er außerdem gesagt, er hat gar nichts Neues in Siegen unterschrieben", heißt es weiter.
"Vom Verband wurde mir bestätigt, dass Benit definitiv ab 1. Juli eine Spielberechtigung als Vertragsspieler für den TuS Erndtebrück erhält", wird Erndtebrücks Geschäftsführer von der SZ zitiert. Der Verein sieht sich im Recht, da Dinaj in Siegen den Status eines Amateurspielers habe. In Erndtebrück würde er hingegen zum Vertragsspieler werden.
Derweil betont Siegens Sportlicher Leiter Ottmar Griffel in der Westfalenpost, dass Dinaj gern ins Leimbachtal wechseln wolle. "Ich werde daher mit Holger Lerch ein vernünftiges Gespräch suchen, um die Sache aus der Welt zu schaffen."
Für welchen Verein Dinaj in der kommenden Saison auflaufen wird, bleibt vorerst also ungewiss. Ebenso, ob die Entscheidung vor dem richtungsweisenden Duell am Sonntag fällt.