Die ohnehin schwache Saison der Sportfreunde Siegen hat am Wochenende einen neuen Tiefpunkt erreicht. Mit 1:3 verlor der Traditionsklub beim Schlusslicht Delbrücker SC - und steht jetzt selbst am Ende der Tabelle der Oberliga Westfalen. Fünf Spieltage vor dem Ende der Saison ist der Abstieg in die Westfalenliga kein unrealistisches Szenario.
"Die Leistung in Delbrück war einfach schlecht, da gibt es nichts zu beschönigen", bilanziert der Sportliche Leiter Ottmar Griffel nüchtern. Mentalitätsprobleme oder dergleichen will er der Mannschaft aber nicht unterstellen. "Die Jungs wollen ja, aber sie sind einfach völlig blockiert, es ist eine Kopfsache."
Drei Punkte müssen die Siegener im Saisonendspurt aufholen, um über dem Strich zu landen. Immerhin haben sie ein Nachholspiel in der Hinterhand. Das Programm aber hat es in sich.
Mittwoch geht es zum seit Wochen überragend aufgelegten Aufstiegsfavoriten FC Gütersloh, am letzten Spieltag zum TuS Bövinghausen, der zu diesem Zeitpunkt womöglich um den Sprung in die Regionalliga kämpfen wird. Dazwischen steigt unter anderem das Abstiegs-Derby gegen den um einen Rang besser postierten TuS Erndtebrück.
Seit sechs Spielen warten die Siegener auf einen Sieg (fünf Niederlagen, ein Remis). Seit Ex-Profi Patrick Helmes im Winter den Trainerposten übernommen hat, schlägt sich keine erkennbare Positiv-Entwicklungen in den Ergebnissen nieder. Ein kurzzeitiger Effekt zum Jahresstart ist längst verpufft. Von zwölf Spielen gewannen die Sportfreunde unter der Führung des Ex-Nationalspieler nur zwei.
Und dennoch steht der Coach nicht zur Disposition, wie Griffel betont. "Bei seiner Verpflichtung im Winter haben wir vereinbart, dass er zur Not einen Abstieg mitmacht und wir die Mannschaft in der Westfalenliga neu aufbauen", erklärt Griffel. Nun haben die Sportfreunde fünf Spiele Zeit, um dafür zu sorgen, dass es nicht soweit kommen muss.