Nach dem Sieg in Hamborn vor einer Woche hatte Dimitrios Pappas, Trainer der SSVg Velbert, noch gesagt, sein Team könne sich in der aktuellen Form fast nur selber schlagen. Genau das sollte sich beim Aufeinandertreffen mit Ratingen 04/19 bewahrheiten, denn trotz einer ganzen Halbzeit in Überzahl konnte der Spitzenreiter der Oberliga Niederrhein sich nur wenige nennenswerte Torchancen erspielen und verlor mit 0:1.
Dabei waren die Möglichkeiten, die es dann doch gab, allesamt hochkarätig. Cellou Diallo verpasste die Führung aus fünf Metern frei vor dem Tor, Robin Urban traf nur die Latte und der Distanzversuch von Manuel Schiebener rauschte nur Zentimeter am Tor vorbei.
SSVg-Rechtsverteidiger Jonas Erwig-Drüppel haderte nach der Partie mit der Niederlage. „Wir haben die Bedingungen mit dem schlechten Rasen voll angenommen, haben unser Spiel ein bisschen angepasst, weil man nicht wirklich viel Fußball spielen konnte, waren eigentlich gut drin, haben uns aber leider nicht belohnt. So einen Tag gibt es manchmal, dass der Ball einfach nicht rein will und dann springt mir beim Gegentor auch noch der Ball unterm Fuß durch. Es war einfach ein richtig gebrauchter Tag.“
Der 31-Jährige war es auch, der kurz vor dem Platzverweis für Ratingens Phil Spillmann gefoult worden war, die Rote Karte aber nicht nachvollziehen konnte. „Der Schiedsrichter hat da wohl irgendwas gehört, aber ich habe ehrlich gesagt nichts gehört, wofür man jetzt zwingend Rot geben müsste. Also eine Beleidigung war es auf keinen Fall.“
Besonders bitter ist die Velberter Niederlage vor allem mit Blick auf den Patzer des bis dahin ärgsten Verfolgers KFC Uerdingen, der beim Aufsteiger MSV Düsseldorf mit 1:2 verlor. „Natürlich wären das richtige Big Points gewesen, aber die Saison ist so lang und hat noch so viele Spiele und so läuft es halt manchmal im Fußball – man kann nicht immer jeden Gegner schlagen.“
Am kommenden Sonntag steht dann das letzte Spiel vor der Winterpause vor der Tür. Für Erwig-Drüppel und seine Mannschaftskollegen geht es dann zum KFC-Bezwinger MSV Düsseldorf. Auch die SSVg hat mit den Düsseldorfern noch eine Rechnung offen, denn im Hinspiel kamen die Velberter im eigenen Stadion nicht über ein 1:1 hinaus. „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, aber auch das wird wieder ein ganz schwerer Gegner“, betonte der Ex-RWE-Spieler. „Die werden alles reinschmeißen, was heißt, dass auch wir im letzten Spiel nochmal alles raushauen müssen, damit wir einen guten Jahresabschluss schaffen.“