Mohamed Elmimouni befindet sich aktuell mit dem MSV Düsseldorf im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein. Trotzdem ist seine Laune gut.
Der MSV Düsseldorf ist ein marokkanischstämmiger Klub und Elmimouni sowie seine Spieler fiebern natürlich mit der marokkanischen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Katar mit. Nach dem Coup über Spanien stehen die Nordafrikaner im WM-Viertelfinale. So weit ist Marokko noch nie bei einer WM gekommen.
RevierSport hat mit Elmimouni über die Euphorie beim MSV, in Marokko, aber natürlich auch die Ausgangslage in der Oberliga Niederrhein gesprochen. Denn hier befinden sich die Düsseldorfer im Abstiegskampf.
Mohamed Elmimouni, was geht aktuell bei Ihnen, beim MSV Düsseldorf vor? Die Freude über den Erfolg der Marokkaner muss riesig sein, oder?
Ja, natürlich. Wir müssen aber auch erstmal realisieren, was unsere Landsleute bei dieser WM erreicht haben. Es ist unfassbar, wie gut wir uns in Katar verkaufen. Das macht uns alle mächtig stolz und bereitet uns viel Freude. Ich denke, dass man diesen Erfolg mit einem gewissen Abstand noch mehr anerkennen wird.
Wie haben Sie die Feierlichkeiten nach dem Erfolg im Elfmeterschießen gegen Spanien miterlebt?
Bei der WM 1986 sind wir durch ein Tor von Lothar Matthäus im Achtelfinale gegen Deutschland ausgeschieden, jetzt haben wir mit dem Viertelfinal-Einzug etwas Historisches erreicht. Die Ellerstraße in Düsseldorf, die unter Marokkanern in ganz Europa bekannt ist, war im Ausnahmezustand. Sogar die Polizisten haben mit uns gefeiert und auch sie wurden gefeiert. Es lief alles friedlich ab und es herrscht auf der Straße ein Ausnahmezustand. So muss das sein. Mal schauen, was für uns bei dieser WM noch möglich ist.
Was kann sich der MSV Düsseldorf für den Oberliga-Abstiegskampf bei dieser marokkanischen Nationalmannschaft abschauen?
Wir haben mit die jüngste Mannschaft der Oberliga. Unsere jungen, talentierten Spieler werden bei dieser WM, beim Auftreten der Marokkaner auch erkannt haben, dass der Teamspirit, die Leidenschaft, die Emotionen oft mehr bewirken als nur das Talent, das fußballerische Können. Ich glaube, dass wir uns da eine Scheibe abschneiden können.
Zwei Spiele, gegen den Zweiten Uerdingen und Tabellenführer Velbert, stehen noch in diesem Jahr auf dem Programm. Was erwarten Sie in diesen Partien?
Wir spielen ja eine ordentliche Saison. Leider haben wir nur viel zu oft die Punkte geteilt. Wir haben neun Unentschieden. Das ist zu viel. Deshalb befinden wir uns auch im Abstiegskampf. Aber ich bin guter Dinge, dass wir da unten herauskommen. Wir haben eine gute Mannschaft, die sich unheimlich auf die zwei anstehenden Spiele freut. Wir wollen die Euphorie Marokkos auch auf unsere Begegnungen übertragen. Vielleicht gelingt uns das und wir können die Großen der Liga zum Ende des Jahres ein wenig ärgern. Das ist auf jeden Fall unser Ziel.