Oberligist SF Hamborn 07 bleibt weiter in Fahrt. Seit mittlerweile sieben Spielen ist der Landesligaaufsteiger ungeschlagen und konnte nun mit dem 4:3-Sieg im Lokalderby gegen den FSV Duisburg weitere drei Punkte aus eigene Konto hinzufügen.
So weit, so gut aus Sicht der Hamborner, doch der Spielverlauf gegen den Tabellenletzten gab doch einige Rätsel auf. Bereits nach 36 Minuten führten die Sportfreunde mit 4:0, verloren aber nach der Pause komplett die Kontrolle über das Spiel, worüber sich Trainer Julian Berg nach Spielende sichtlich aufregte.
„Ich muss mir da gerade wirklich auf die Zunge beißen, um nichts Falsches zu sagen“, meinte der 34-Jährige. „Natürlich freue ich mich über die gewonnenen drei Punkte, die auch nach der ersten Halbzeit ohne Zweifel hochverdient waren. Aber was wir in der zweiten Halbzeit machen, ist unglaublich. Und das, obwohl wir genau das in der Pause angesprochen haben, wie man mit so einem Spiel umgeht. Wir haben einen Altersdurchschnitt von 27 in der Mannschaft, da darf so etwas einfach nicht passieren. An dem Spiel werde ich auch morgen noch zu nagen haben und da werden wir auch in der Kabine nochmal drüber reden.“
SF Hamborn 07: Delker – Roth, Wichert, Bennmann, El-Moumen – Golley, Mastrolonardo (61. Schaar), Diallo, Bode (90. Herrmann) – Menke (36. de Stefano), Spors (96. Stenzel)
Schiedsrichter: Jonah Samuel Njie Besong
Tore: 0:1 Menke (2.), 0:2 Bode (17.), 0:3 Spors (26.), 0:4 Spors (47.), 1:4 Valyeyev (58.), 2:4 Kapenda (63.), 3:4 Markovic (64.)
Besonders das 2:4 zeigte die ganze Unachtsamkeit der Hamborner, als Torhüter Marius Delker sich von einem Pfiff auf einem Nebenplatz irritieren ließ und Joshua Kapenda den frei liegenden Ball ins leere Tor schoss. „Das war ja an Slapstick nicht mehr zu überbieten“, ärgerte sich Berg, der sich aber mit dem Verlauf der Saison insgesamt sehr zufrieden zeigt. „Wir haben uns als Truppe gefunden und sind gut in der Liga angekommen. Wichtig war vor allem, dass wir in dieser Liga hinten den Laden dicht bekommen. Da ist auch nach wie vor Verbesserungspotenzial. Wir bekommen immer noch zu viele Gegentore.“
Weiter geht es für den Aufsteiger bereits am kommenden Mittwoch im Niederrheinpokal gegen den Ligakonkurrenten TSV Meerbusch. Der SF-Trainer erwartet ein schweres, aber offenes Spiel. „Meerbusch hat natürlich mit Oguz Ayan einen absoluten Toptorjäger vorne drin und ist auch sonst eine sehr gute Truppe - vor allem in der Offensive. Aber auch sie bekommen noch einige Gegentore, also sind beide Teams ein Stück weit vergleichbar. Man kann den Pokal immer als lästige Zusatzbelastung sehen oder versuchen, ihn zu gewinnen. Das wird natürlich schwierig mit den ganzen höherklassigen Teams, aber wir wollen auf jeden Fall im Pokal überwintern.“