ETB: Ritz probte in Bonn, Wolf zurück

Höhle kein Schreibtischtäter

Grund: Die Spielvereinigung Erkenschwick landete nach einer Chaostour in der Insolvenz. "Katastrophal", nickt Höhle. "Einige Jungs warten noch auf fünf oder sechs Gehälter."

Die man besser abschreiben sollte. "Ich rechne nicht mehr damit", gibt Höhle, der vorab bei der SG Wattenscheid und insgesamt neun Jahre beim VfL Bochum war, zu. "Ich bin beim VfL schon verwurzelt", hat Höhle, der zuletzt in 32 von 34 Matches eingesetzt wurde, in Bochum eine Ausbildung zum Bürokaufmann absolviert. In der Spielzeit 2003/2004 war er sogar Teil des Bundesligakaders. Höhle: "Ich hatte einen Profivertrag. Aber man muss das realistisch erklären, der Club brauchte oben zwölf deutsche Spieler." Höhle war einer davon. Im Mittelfeld ist Höhle auf nahezu allen Positionen einsetzbar. Höhle grinst: "Wenn man Allrounder genannt wird, heißt es hinterher, der kann auch Verteidiger spielen."

Ein Job, den Höhle nicht unbedingt anstrebt. Beim VfL ist er nicht mehr, die kaufmännische Straße befährt er auch nicht. Er schloss ein Studium der "sozialen Arbeit" in Dortmund an der Fachhochschule an. "Ich würde gerne in die Richtung Sozialpädagogik gehen oder das Ziel Sozialarbeiter anstreben." Die Jugendarbeit sieht Höhle ebenfalls als potenzielles Gebiet. Der 1,76-Meter-Mann berichtet: "Für mich steht fest, dass das Büro nicht mein Ding ist. Ich brauche die Aktivität."

Auf dem Feld und auch abseits des Platzes. Höhle: "Mir fallen Saisonziele immer etwas schwer. Ich denke, auch der ETB hat noch Probleme, ein genaues Vorhaben zu benennen. Die Liga kennt noch niemand." Eines steht für ihn aber fest: "Oben mitspielen." Seinen neuen Fußballlehrer kannte Höhle vor dem Lakatwerttest am Freitag nicht. "Man erkundigt sich vorab schon", bestätigt der Akteur. "Was ich gehört habe war schon in Ordnung." Mit Michael Jost, Björn Grallert und Tobias Ritz lief Höhle zusammen in Wattenscheid auf, der weitere Neuzugang Sebastian Westerhoff ist ein Kumpel.

Doch nicht alles ist bekannt. Neuer Verein, neue Wohnung. Höhle zog frisch mit Freundin Kristina, die auch in Dortmund studiert, zusammen. Auf die Frage, ob die Dame auch zu Gast auf den Plätzen ist, antwortet Höhle. ""So lange kennen wir uns noch nicht." Erst einmal zusammenziehen! Und vernünftig Fußball spielen. Der Rechtsfuß: "Ich habe ein halbes Jahr lang nicht mehr anständig trainiert." Die Folge des Durcheinanders in Erkenschwick.

Das kennt auch Ritz. Das eigentlich angekündigte Gespräch zwischen den ETB-Verantwortlichen und dem Keeper fand nämlich nicht statt. Der Torhüter absolvierte dafür aber ein Probetraining beim Bonner SC. Zu einem Engagement in der ehemaligen Bundeshauptstadt wird es aber nicht kommen. Dort herrschen quasi Profibedingungen, so dass er seinen Job als Bankkaufmann hätte aufgeben müssen. Somit wird Ritz beim Trainingsauftakt am Montag dabei sein. Manager Toni Pointinger erklärt: "Wir werden dann mit ihm sprechen."

Das gilt auch für Stürmer Sascha Wolf, der am Laktattest nicht teilnahm und Sonntag wieder aus Ibiza einschwebte. Pointinger: "Egal, er rennt in den nächsten zwei Jahren noch wie ein Wilder." Aber wohin und für wen?