Im vergangenen Sommer war der TuS Bövinghausen stolz darauf, dass es dem Westfalenligisten nach dem Coup mit Kevin Großkreutz auch gelang David Odonkor für den Verein zu gewinnen. Zwei deutsche Ex-Nationalspieler in der 6. Liga - einmalig in Fußball-Deutschland.
Der Auftrag an die Ex-Profis war ganz klar formuliert: der Oberliga-Aufstieg sollte her. Wochen vor Saisonende konnte Bövinghausen das Ziel bereits realisieren. Der 38-jährige Odonkor konnte in 13 Einsätzen über insgesamt 290 Spielminuten und einem erzielten Tor seinen Beitrag zum Aufstieg leisten. Doch mehr auch nicht.
David ist eigentlich ein feiner Kerl und er sollte bei der Wahrheit bleiben. In Deutschland gibt es doch immer eine Vereinbarung zwischen einem Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er soll sich die Vereinbarung nochmal genau durchlesen. Wir wollen keine Schlammschlacht, weil wir auch nichts falsch gemacht haben.
Ajan Dzaferoski
Und nun das: Gegenüber den "Ruhr Nachrichten" beschwerte sich der 38-jährige ehemalige Bundesligaspieler von Borussia Dortmund, dass sich der TuS Bövinghausen nicht an Vereinbarungen gehalten hätte und ihm noch Geld schuldet. "Ich habe bereits gesagt, was ich sagen wollte und werde mich nicht mehr dazu äußern", betonte Odonkor am Mittwochnachmittag (1. Juni 2022) gegenüber RevierSport.
Ajan Dzaferoski, Boss und Geldgeber des Dortmunder Stadtteilklubs und Oberliga-Aufsteigers, will die Odonkor-Anschuldigungen nicht auf sich und dem TuS Bövinghausen sitzen lassen. Der Geschäftsmann erklärt gegenüber RevierSport: "David ist eigentlich ein feiner Kerl und er sollte bei der Wahrheit bleiben. In Deutschland gibt es doch immer eine Vereinbarung zwischen einem Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er soll sich die Vereinbarung nochmal genau durchlesen. Wir wollen keine Schlammschlacht, weil wir auch nichts falsch gemacht haben. Wir haben alles korrekt abgewickelt und uns an die Vereinbarung mit David Odonkor gehalten. Ich wünsche ihm auf diesem Wege auch alles gute für die Zukunft."
David Odonkor soll 75-Prozent-Klausel nicht erfüllt haben
Odonkor hatte am 12. Dezember 2021 das letzte Spiel für Bövinghausen bestritten. Nach RS-Informationen war er dann noch einmal in der Januar-Vorbereitung im Testspiel gegen den Wuppertaler SV dabei und dann noch einmal beim Training, das er aufgrund von Kniebeschwerden abbrach. In der Rückrunde sollte Odonkor kein einziges Mal mehr zum Einsatz kommen.
In der Vereinbarung zwischen Bövinghausen und Odonkor soll es einen Passus geben, der besagt, dass Odonkor nur bei 75 prozentiger Anwesenheit - Trainingseinheiten und Spiele - vom 26. August 2021 bis zum 30. Juni 2022 finanziell entlohnt wird. Doch Bövinghausen soll Odonkor nur bis März 2022 bezahlt haben. Ob es hier ein rechtliches Nachspiel geben wird, lässt Odonkor gegenüber RS offen. "Das werden wir dann sehen", sagte er.