Das war deutlich: Nur einen Tag nach der 0:1-Niederlage der SSVg Velbert beim ETB Schwarz-Weiß Essen hat der 1. FC Bocholt die Steilvorlage im Titelrennen genutzt. Durch den 5:0 (4:0)-Sieg gegen den TSV Meerbusch machte das Team von Trainer Jan Winking den Regionalliga-Aufstieg klar.
Als Bocholt vor 15 Jahren zuletzt viertklassig spielte, stand an Winkings Stelle noch Werner Wildhagen. Kein Wunder, schließlich war der aktuelle Trainer da gerade elf Jahre alt. Auch das Ligensystem war damals noch ein anderes. Der 1. FC Bocholt ging in der viertklassigen Oberliga Nordrhein an den Start. Drittklassig waren damals die Regionalligen, da es die 3. Liga noch nicht gab.
RWO wurde Meister, Sascha Mölders Torschützenkönig, Bocholt stieg spät ab
In die Nordstaffel stieg in der Saison 2006/07 Rot-Weiß Oberhausen auf. Mit 69 Punkten sicherte sich RWO letztlich souverän die Meisterschaft vor der zweiten Mannschaft von Alemannia Aachen. Torschützenkönig wurde damals übrigens ein gewisser Sascha Mölders, der 24 Mal für den MSV Duisburg II traf.
Bitter lief es dagegen für Wildhagen und seine Mannschaft. Noch vor dem letzten Spieltag standen die Schwarz-Weißen über dem Strich und hatten mit Aufsteiger SV Straelen einen vermeintlich machbaren Gegner vor der Brust. Weil die Partie aber mit 0:2 verloren ging, zog der SVS noch an Bocholt vorbei. Der 1. FCB rutschte auf Rang 16 - den ersten Abstiegsrang.
Gemeinsam mit Last-Minute-Absteiger Bocholt mussten auch der 1. FC Union Solingen und der GFC Düren den Gang aus der Oberliga Nordrhein antreten. Für Bocholt ging es in die Verbandsliga Niederrhein, die es mittlerweile auch nicht mehr gibt. Düren und Solingen stiegen in die Mittelrheinliga ab.
Nun ist der 1. FC Bocholt also wieder da. In der kommenden Saison wird es mit einigen Teams von damals ein Wiedersehen geben. RWO, die zweite Mannschaft des 1. FC Köln und der SV Straelen werden ebenfalls wieder dabei sein. Jener SV Straelen, der Bocholt vor 15 Jahren in die Verbandsliga geschossen hat.