Das ist wohl eine einmalige Sache: Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Sport des 1. FC Union Berlin, stand am Sonntag an der Seitenlinie. Jedoch nicht, um ein Spiel der "Eisernen" zu verfolgen, sondern um selbst in der Verantwortung zu stehen - als Linienrichter in der Oberliga-Westfalen-Begegnung zwischen SG Wattenscheid 09 und demFC Gütersloh, das die Ostwestfalen mit 1:0 gewannen.
"Ich stehe nicht im Mittelpunkt, sondern die Mannschaften. Das ist die Basis, das ist der Ursprung des Fußballs", erklärt der 50-jährige Bundesliga-Manager seinen Einsatz in der Oberliga gegenüber der "BZ" und der "Bild".
Seine Ausstrahlung, die Kommunikation, das war alles astrein. Man hat gemerkt, dass er eine Persönlichkeit und vom Fach ist. Er hat seine Sache hervorragend gemacht.
Christian Britscho über Oliver Ruhnert
Jörn Schäfer (30) und Fatih Bayrak (28) leiteten mit dem prominenten Linienrichter aus der Bundesliga die Partie in Wattenscheid. Sie kommen alle aus Iserlohn, kennen sich schon lange. Ruhnert: "Mit Jörn Schäfer habe ich in der Landesliga angefangen."
Und wie hat sich der Bundesliga-Manager an der Seitenlinie verkauft? "Sehr gut, wie ich finde. Seine Ausstrahlung, die Kommunikation, das war alles astrein. Man hat gemerkt, dass er eine Persönlichkeit und vom Fach ist. Er hat seine Sache hervorragend gemacht", lobt Christian Britscho, Trainer der unterlegenen SG Wattenscheid 09, gegenüber RevierSport.
Und auch die 1209 Fans im Stadion an der Lohrheide hatten viel Lob für den ehemaligen Chef der Schalker Knappenschmiede übrig. Mit "Oliver-Ruhnert"-Sprechchören und "Eisern-Union"-Rufen feierten sie den fußballverrückten Iserlohner, der auch als Hauptschiedsrichter bis zur Bezirksliga pfeifen kann. Und das alles für nur 50 Euro. Da ist jemand, der trotz der Bundesliga-Welt völlig auf dem Boden geblieben und äußerst sympathisch ist. Respekt!