Der TSV Meerbusch und TuRu Düsseldorf haben 21 von insgesamt 22 Spielen in der Oberliga Niederrhein absolviert. Beide Teams bestreiten am kommenden Sonntag ihr letztes Heimspiel (27. März, 15:00 Uhr).
TuRu Düsseldorf steht vor dem letzten Spieltag mit 30 Punkten auf Platz elf - der letzte Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Der TSV steht unmittelbar dahinter, punktgleich und mit schlechterem Torverhältnis, auf Rang zwölf.
Während der TSV Meerbusch die Sportfreunde Baumberg empfängt, trifft TuRu Düsseldorf zuhause auf den VfB Hilden. Der TSV hat in diesem Jahr noch kein Meisterschaftsspiel gewinnen können und hat somit eine ursprünglich gute Ausgangslage aus der Hand gegeben. Der Gegner aus Baumberg hingegen hat im neuen Kalenderjahr aus vier Oberliga-Spielen zwölf Punkte geholt und stellt dementsprechend eine große Herausforderung dar.
TuRu hat das vergangene Spiel gegen den FSV Duisburg mit 0:2 verloren und trifft mit Hilden auf einen Gegner der, genauso wie die Baumberger, in diesem Jahr noch ungeschlagen ist.
Beide Mannschaften stehen also vor hohen Hürden. Die Düsseldorfer haben alles in der eigenen Hand. Der TSV hingegen muss erst punkten und zusätzlich auf die Schützenhilfe des VfB Hilden oder TV Jahn Hiesfeld hoffen.
TV Jahn Hiesfeld? Ja, die spielen nämlich auswärts beim ETB Schwarz-Weiß Essen. Der ETB könnte bei einer Niederlage gegen Hiesfeld und gleichzeitigen Siegen von TuRu und Meerbusch den Platz in der Aufstiegsrunde noch verspielen.
Rein rechnerisch hat sogar der SC Union Nettetal noch Chancen auf den elften Platz. Allerdings müssten dafür mit dem 1.FC Kleve, 1. FC Bocholt und der SSVg Velbert gleich drei Hochkaräter bezwungen werden. Und selbst das würde nicht reichen, wenn TuRu oder der TSV ihr letztes Spiel gewinnen. Dafür wäre wohl schon ein kleines Fußball-Wunder vonnöten.
Der Meerbusch-Trainer, Toni Molina, äußert sich vor der Partie zum Gegner aus Baumberg: „Bei Baumberg muss man sehen, wie sich die Lage bezüglich ihrer Ausfälle verhält. Sie sind eine Wundertüte und haben meiner Meinung nach sogar den besten Kader der Liga.“
Mit der Aufstiegsrunde hat man mehr Planungssicherheit und sogar eine Woche länger Urlaub
Francisco Carrasco
Jegliche Versuche, das Ergebnis des TuRu-Spiels zu verfolgen, lehnt der 42-Jährige konsequent ab: „Nein, das verbiete ich sogar. Man muss sich auf sich selbst konzentrieren. Ich bin seit über 20 Jahren Trainer, das ist Blödsinn. Wichtig ist nur, wie wir gegen Baumberg spielen.“ Sein Zusatz: „Es wäre schön, wenn wir diesmal dafür sorgen, dass der gegnerische Torwart nicht wieder in der Elf des Tages steht.“
Damit ist der TSV vermutlich gut beraten, ohne eigenen Punktgewinn wird die Molina-Elf wohl in der Abstiegsrunde starten müssen. Sein Trainerkollege auf der anderen Seite, Francisco Carrasco, sieht noch ganz andere Vorteile an der Aufstiegsrunde: „Mit der Aufstiegsrunde hat man mehr Planungssicherheit und sogar eine Woche länger Urlaub. Nach der Abstiegsrunde hat man kaum Zeit sich zu entspannen.“
Vor dem entscheidenden Spiel gegen Hilden wird Carrasco von Personalsorgen geplagt. Mit Maurice Kouendijn, Yeon-hwang Jung und Lukas Reitz fehlen gleich drei Leistungsträger gesperrt. Der 47-Jährige schätzt die Situation deshalb realistisch ein: „Es werden andere Spieler in die Bresche springen müssen, Jungs aus der zweiten Reihe werden ihre Chance bekommen. Einfach wird das nicht, der VfB hat einen sehr guten Lauf. Die Zweite des VfB spielt auch noch in der Landesliga, das ist ein Riesenvorteil.“
Mit Carrasco und Molina stehen zudem am Sonntag zwei spanische Trainer an der Seitenlinie. Wie der Zufall es so möchte, ist Molina Anhänger des FC Barcelona, während sein Gegenüber es mit dem Erzrivalen Real Madrid hält. Passenderweise wurde am vergangenen Sonntag noch das berühmte El Clasico ausgetragen. Dabei wurden die „Königlichen“ im heimischen Bernabeu mit 0:4 vom FC Barcelona demontiert. Das kann Carrasco natürlich so nicht stehen lassen und betont: „Sie haben das Spiel gewonnen, dafür gewinnen wir die Meisterschaft.“