Die SG Wattenscheid 09 hat am vierten Spieltag der Oberliga Westfalen die Punkte 10, 11 und 12 auf das eigene Konto bringen können. Der 3:1-Erfolg beim Holzwickeder SC war ein hartes Stück Arbeit. „Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die gut eingestellt war. Die wussten, wie sie uns ärgern können und haben das gut gemacht.“, erkannte Nils Hönicke nach Spielschluss an.
Für den Mittelfeldspieler war die Begegnung ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Co-Trainer Marc Woller. Der aktuelle Chefcoach des Holzwickeder SC trainierte Hönicke unter der Leitung von Björn Mehnert bei Westfalia Rhynern. „Ich kenne ihn noch aus Rhynern und weiß von seinem Fußballsachverstand. In der ersten Halbzeit haben sie uns, abgesehen von der guten Anfangsphase, kaum ins Spiel kommen lassen und vor schwierige Aufgaben gestellt. In der zweiten Hälfte haben wir dann unsere brutale Klasse auf den Platz bringen können.“
Hönicke kommt beim Ruhrpott-Fußball ins Schwärmen
Eine sehenswerte Kombination der SGW krönte Hönicke in der 53. Spielminute mit einem satten Linksschuss aus 16 Metern zum wichtigen 2:1-Führungstreffer. Der 27-Jährige lobte die Entstehung: „Das war richtig gut herausgespielt. Wir kennen uns langsam alle ein bisschen besser und spielen uns immer mehr ein. Auch beim 3:1 sieht man das blinde Verständnis. Sowas macht einfach Spaß.“ Dass er als Sechser bereits seinen dritten Saisontreffer erzielte, stellt Hönicke hinter den Teamerfolg: „Es ist natürlich toll, dass es momentan so gut läuft. Ich freue mich darüber, aber sitze jetzt nicht Zuhause und gucke mir das Tor 30-mal an. Viel entscheidender ist, dass wir mit zwölf Punkten auf dem ersten Platz stehen.“
In der Regionalliga-Saison 16/17 streifte der in Münster wohnhafte Hönicke schon einmal das schwarz-weiße Trikot der Wattenscheider über. Auf die Frage, warum er im vergangenen Jahr an die Lorheide zurückkehrte, erklärte er: „Norman (Norman Jakubowski, Anm. d. Red.) ist mein bester Freund aus dem Fußball und hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, das Ding in Wattenscheid wieder neu mit aufzubauen. Insolvenz, kein Trainer, kein Geld – wir hatten eigentlich nichts. Mein Onkel hat hier gespielt. Mein Papa hat hier gespielt. Wattenscheid ist eine Herzensangelegenheit. Im Ruhrgebiet wird der Fußball ganz anders gelebt. Wir haben einen Zuschauerschnitt von rund 1000 Fans. Das ist geil und deswegen bin wieder hier.“
„Ich bin total von der Qualität dieser Mannschaft überzeugt“
Seit dem dritten Spieltag bekleidet die SGW den Tabellenplatz eins. Für Hönicke keine Überraschung und nur das folgerichtige Ergebnis guter Arbeit: „Ohne arrogant klingen zu wollen: Ich bin total von der Qualität dieser Mannschaft überzeugt und habe nichts anderes erwartet. Offensiv macht uns keiner was vor in der Liga. Wir sind gut aufgestellt, haben ein Konzept und glauben alle dran. Wenn wir es schaffen, dass wir immer näher an die Topleistung rankommen, dann werden noch viele Leute Spaß an unserem Fußball haben.