In der vergangenen Oberliga-Saison war Ratingen 04/19 die große Überraschung. Der vorherige A-Jugendtrainer Martin Hasenpflug hatte die erste Mannschaft im Sommer übernommen und vom hinteren Mittelfeld in die Verfolgergruppe auf Platz vier zum Zeitpunkt des Abbruchs geführt. Tendenz steigend. Mit 30 Toren hatte nur Bocholt mehr Tore erzielt. Doch auch in der kommenden Saison muss mit den Germanen zu rechnen sein.
Schließlich konnten die Verantwortlichen um Hasenpflug und dem Sportlichen Leiter Frank Zilles die Mannschaft weitestgehend zusammenhalten. Die Abgänge von Justin Möllering (FC Büderich), Jonas Büchte (Stipendium USA), Dominik Duncan (Ziel unbekannt), Pascal Gurk (VfB Homberg) und Yassin Merzague (will in die Regionalliga) wurden durch Luca Fenzl (RWE U19), Dario Ljubic (SG Unterrath), Luca Paura (Fortuna Düsseldorf U19), Julius Benz (WSV U19) und Zissis Alexandris (TSV Meerbusch) kompensiert. Hinzu kommen Hae-seong Jung und Noah Jecksties aus der eigenen U19. Ein Innenverteidiger wird aber noch gesucht.
Ratingen konnte Bocholt und Velbert schon ärgern
„Unser Ziel ist es in die Aufstiegsrunde zu kommen“, sagt Hasenpflug, der trotz der überzeugenden Leistungen im vergangenen Jahr auf dem Boden bleibt. Für ganz oben würde es schließlich wohl nicht reichen, dafür sind Bocholt und die SSVg Velbert zu stark. „Beide haben extrem aufgerüstet. Wir sind nicht so vermessen zu sagen, dass wir mit ihnen konkurrieren können. Mit uns rechnen muss man aber immer.“ In der vergangenen Saison konnten die Ratinger beiden Punkte abknüpfen. In Bocholt erkämpften sie sich ein 2:2-Remis, gegen die SSVg Velbert konnten sie sogar 3:0 gewinnen.
Dies lag auch schon damals am Trainingsfleiß der Ratinger. Schon im vergangenen Jahr wurde immer trainiert, wenn es ging. Auch jetzt hatte Hasenpflug bereits Training angeboten, wie es die Corona-Schutzverordnung zugelassen hat. Auf freiwilliger Basis. Seien es Zoom- oder Einzeltrainings oder seit Anfang Juni wieder Einheiten auf dem Platz. „Verschlechtert haben wir uns auf keinen Fall, aber ich würde keine Prognose abgeben wollen, weil man nicht weiß, wie man nach acht Monaten Pause wieder rauskommt“, betont Hasenpflug. „Wir waren in der Pause sicher nicht die faulsten, aber trotzdem ist es schwer einzuschätzen. Wir wollen wieder attraktiven, offensiven Fußball spielen und Mannschaft und Spieler weiterentwickeln.“
Knüpft Ratingen 04/19 da an, wo sie Ende Oktober aufgehört hat, sollte das drin sein.