2:2 gegen die U23 des SC Preußen Münster und 0:5 beim FC Eintracht Rheine, so lauten die beiden bisherigen Ergebnisse der HSV. Am kommenden Sonntag geht es daheim gegen Tabellenführer TuS Ennepetal.
Hamms Coach Lewejohann ist trotz des jüngsten 0:5 in Rheine mit den Leistungen seiner Schützlinge in der Vorbereitung und zum Ligauftakt nicht unzufrieden. "Wir sind gegen Münster nach einem 0:2-Rückstand zurückgekommen. In Rheine war es so, dass die Eintracht es einfach super gemacht hat. Ich finde, dass man auch mal die Leistung des Gegners anerkennen muss. Es nutzt ja nichts, immer auf die eigene Mannschaft draufzuhauen, wenn der Gegner einfach einen starken Tag, an dem fast alles klappt, erwischt hat", sagt "Lewe".
Lewejohanns Bruder verstarb im Sommer
Aber klar: Ein 0:5 kann den ambitionierten Trainer Lewejohann nicht zufriedenstellen. "Wir haben das Spiel sachlich analysiert und ich habe den Jungs meine Meinung schon deutlich kundgetan. Wir wollen gegen Ennepetal eine Reaktion zeigen. Auch wenn wir in diesem Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer natürlich Außenseiter sind. Wir werden alles reinhauen und unsere Chance suchen", betont Lewejohann.
Der Ex-Profi, der unter anderem in der 2. Bundesliga für Rot Weiss Ahlen auf Torejagd ging, hat es aktuell nicht leicht. Neben dem Trainer-Dasein in Hamm muss er sich auch um seine Familienmitglieder kümmern. Während der Sommervorbereitung verstarb Lewejohanns Bruder. Nun kümmert sich der HSV-Coach um seinen schwerkranken Vater, der seit zwei Monaten in einer Klinik in Lemgo liegt. "Der Tod meines Bruders tut immer noch verdammt weh. Ich habe ihn sehr geliebt. Die Sache mit meinem Vater zieht sich auch schon seit vielen Wochen. Ich bin jeden zweiten Tag bei ihm in Lemgo", sagt er und ergänzt: "Der Fußball gibt mir in dieser schweren Zeit viel Kraft und auch etwas Ablenkung. Wenn ich auf dem Platz stehe und mit den Jungs arbeite, dann kann ich für ein paar Stunden abschalten. Das tut gut. Ich muss mich auch bei den Jungs bedanken, die einfach toll mitziehen und ein eingeschworener Haufen sind."
Sechs 19-Jährige auf der Ersatzbank
Noch besser würde sich der in Herne wohnhafte Lewejohann wohl fühlen, wenn seine Mannschaft am Sonntag den ersten Dreier einfahren würde. Punkte für den Klassenerhalt, wie der Ex-Schalker sagt: "In dieser Saison geht es für uns nur um den Klassenerhalt und die Weiterentwicklung der Mannschaft sowie einzelnen Spielern."
Gegen Rheine saßen gleich sechs 19-Jährige auf der Hammer Bank. "Das ist die Philosophie des Vereins. Ich identifiziere mich mit dieser voll und ganz. Ich mag es, so junge, willige Spieler weiterzuentwicklen. Die Jungs müssen es verinnerlichen, dass die Oberliga eine tolle Chance zum Start der Karriere ist."