Niederwenigern-Coach Jürgen Margref zeigte sich nach der holprigen Saisonvorbereitung zufrieden über den ersten Punkt zum Saisonstart. Das erste Oberligaspiel gegen TuRU Düsseldorf beendete man nach einer couragierten Leistung mit einem 1:1. Daran anknüpfen möchte man bereits am kommenden Mittwoch, wenn es beim SC Velbert zum kleinen Derby kommt. „Wir wollen weiterhin aus einer kompakten Defensive die Bälle gewinnen und schnell kontern“, so der 50-Jährige. Um dort sogar den ersten Saisonsieg einzufahren, müsse man jedoch „die individuellen Fehler vermeiden. Da müssen wir noch konzentrierter verteidigen“, so der ehemalige Mittelfeldspieler.
Nach einer schwierigen Vorbereitungsphase mit vier Testspielpleiten in Folge unmittelbar vor dem Saisonstart musste dieser auch unangenehme Entscheidungen treffen. Vorjahrestoptorjäger Florian Machthemes (23 Tore in der Landesliga) blieb bis zur 70. Minute auf der Bank. „Einige Spieler haben große Teile der Vorbereitung verpasst – dementsprechend hat sich die Startelf zusammengestellt“. Voll des Lobes war der Aufstiegstrainer über die hohe Anzahl an Zuschauern, die die Oberligapremiere lautstark begleitet haben und auch in Velbert zahlreich erscheinen dürften. „Diese Unterstützung hat uns bereits zum Aufstieg getragen und kann uns auch in dieser Liga weit bringen."
Trotz sichtlicher Unzufriedenheit über den verpassten Auftaktsieg wollte TuRU-Coach Fracisco Carrasco nicht von einem Fehlstart reden. „Ich habe uns in diesem Spiel nicht in der Favoritenrolle gesehen. Ein Auswärtsspiel gegen einen euphorisierten Aufsteiger ist immer sehr schwer“, erklärte der Spanier, der das Amt als Cheftrainer der Düsseldorfer in diesem Sommer übernahm und in der letzten Saison die Sportfreunde Baumberg coachte.
Nach dem Zittersieg im Elfmeterschießen gegen den SC Düsseldorf-West (8:7) im Niederrheinpokal unter der Woche schaffte man es trotz der vermeintlich höheren individuellen Qualität erneut nicht, den Gegner zu bezwingen. Um im kommenden Spiel gegen Schonnebeck („ein Top-5 Team“) zu punkten, müsse man „an der eigenen Abschlussschwäche“ arbeiten.
Während am ersten Spieltag die Favoritenlage also offensichtlich nicht eindeutig war, sollte der Vorjahres-Tabellenachte am Mittwoch mit ziemlicher Sicherheit als Underdog in die Partie gegen die Essener gehen. Dann würde ein Punktgewinn wohl mit deutlich mehr Zufriedenheit angenommen werden als nach dem Auftaktspiel in Hattingen.