Als Schiedsrichter Vladyslav Samsonov die Partie an der Wiescherstraße abpfiff, kannte der Jubel beim SC Constantin Herne keine Grenzen mehr. Die Spieler sackten teilweise gar zu Boden - war es doch kaum zu glauben, was sich in den 90 Minuten zuvor abspielte. Die "Connies" aus der Kreisliga B entnervten den haushohen Favoriten auf ihrem heimischen Ascheplatz und bezwangen Oberligist Westfalia mit 1:0.
Das Tor des Tages fiel in der 83. Minute - und zwar auf kuriose Art und Weise. Rene Hampel verwandelte eine Ecke direkt in das Gehäuse von Westfalia-Keeper Lukas Jacob, der dabei keine allzu glückliche Figur machte. Alles geplant, wie der Mann des Tages nach dem Spiel der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) versicherte: "Wir hatten vorher abgesprochen, dass wir versuchen, die erste Ecke direkt aufs Tor zu schießen. Es gibt halt Momente, da klappt sowas."
Ansonsten dominierte wenig überraschend die Knappmann-Elf die Partie. Doch mit dem nötigen Quäntchen Glück und einem bärenstarken Benjamin Eibold im Tor der "Connies" überstand das Team von Trainer Holger Zahnhausen die 90 Minuten schadlos - und startete nach dem Spiel zur spontanen Party. "Ein Schuss, ein Tor - die Connies", schallte lautstark über das Vereinsgelände.
Kein Wunder - liegen zwischen den beiden Mannschaften doch immerhin fünf Ligen Unterschied. Doch die Erstrundenbegegnung im Kreispokal hat wieder einmal gezeigt, dass an einem besonderen Tag eben doch alles möglich ist. Ein fantastischer Erfolg für den neuen B-Ligisten, der in der vergangenen Saison eigentlich den Klassenerhalt in der A-Liga schaffte. Doch aufgrund eines zu kleinen Kaders entschieden sich die "Connies" im Juni dazu, eine Liga tiefer an den Start zu gehen.