Die rund 20 Minuten, die ihm sein Trainer Ralf vom Dorp im Testspiel gegen Rot-Weiss Essen zugestand, gestaltete der junge Linksverteidiger recht unauffällig. Es muss ja nicht immer der große Hype sein, den ein Spieler mit dem Nachnamen Moukoko auslöst. Sein jüngerer Bruder Youssoufa sorgt schon seit Monaten als Wunderknabe beim BVB für Schlagzeilen.
Borel versucht sich dagegen beim ETB zu empfehlen. Vom Dorp ist schonmal angetan. „Er entwickelt sich in Training immer weiter. Wir schauen in den nächsten Tagen nochmal. Eventuell könnte es da zu einer Verpflichtung kommen", erklärte der neue ETB-Coach vorsichtig und begründete gleich darauf seine Zurückhaltung. „Die ersten drei Trainings bestanden nur aus Laufeinheiten. Da konnten wir natürlich noch nicht sehen, wie gut der Junge Fußball spielen kann.“ Läuferisch sei Moukoko auf jeden Fall fit.
Moukoko fühlt sich wohl beim ETB
Ginge es nach dem 19-Jährigen, würde er fest beim ETB bleiben. „Ich bin hier gut angekommen“, sagte der Moukoko, der aktuell noch beim Niendorfer TSV unter Vertrag steht und mit seiner Familie in Hamburg wohnt. Nun will die Familie aber wegen Bruder Youssoufa, der in Borussia Dortmunds Fußballschule lebt, ins Ruhrgebiet ziehen und Borel schaut sich bereits nach einem neuen Arbeitgeber um. „Trainer und Mannschaft sind sehr nett zu mir. Mir gefällt es hier wirklich sehr gut und ich kann mir gut vorstellen, hier zu bleiben.“
Für seinen Traum vom Fußballprofi investiert Borel Moukoko viel. „Ich arbeite hart und weiß, dass ich genau so weitermachen muss", erklärte er selbstbewusst. Er träumt davon, irgendwann mal für Borussia Dortmund oder den FC Bayern München zu spielen. „Das sind meine Lieblingsvereine in Deutschland“, erklärte er. Ginge er ins Ausland, wäre der FC Liverpool sein Traumziel, schwärmte er.
Hype um seinen Bruder lässt ihn kalt
Einer, der auf das Ziel Profifußball mit Siebenmeilenstiefeln zuzueilen scheint, ist sein Bruder Youssoufa. Zuletzt machte der erst 14-Jährige mit 46 Toren in gerade einmal 25 B-Jugend-Bundesligaspielen von sich reden. Borel will aber nicht an dem entstandenen Hype gemessen werden. „Er ist Youssoufa und ich Borel. Natürlich ist er ein sehr guter Spieler, aber am Ende macht er eben sein Ding und ich meins", sagte der junge Linksverteidiger selbstbewusst.
Fußball spielen die Brüder übrigens nur selten gemeinsam. „Wenn Youssoufa mal frei hat und bei uns in Hamburg zu Besuch ist, kicken wir gerne zusammen. Dadurch, dass er bei Borussia Dortmund spielt, hat er natürlich nicht so viel Zeit“ erklärte Borel nachsichtig.