Gute 45 bis 50 Minuten konnten die Halterner mit dem Tabellensiebten der Regionalliga West mithalten. Dann verließen die Seestädter, nach einer langen, kräftezehrenden Saison nicht nur die Kräfte, sondern auch die spielerischen Unterschiede wurden deutlich.
Natürlich ist eine Partie nicht sonderlich aussagekräftig, doch erste Schlüsse dürfte Halterns Cheftrainer Magnus Niemöller schon gezogen haben. Der Übungsleiter analysierte nach der Partie gegen Verl vielsagend: „Wir haben gesehen, was uns in der kommenden Saison erwartet. In punkto Spieltempo, Spielintelligenz und Spielaufbau müssen wir uns auf andere Gegner einstellen.“
Genau diese Punkte brachten den TuS Haltern auch um eine mögliche DFB-Pokal-Teilnahme. Zwar agierten die Seestädter, wie schon über die gesamte Spielzeit in der Oberliga Westfalen, aus der Defensive geordnet und solide, doch kleinste Fehler bestraften die Verler gnadenlos. Auf diese Qualität, nicht viele Chancen für einen Torerfolg zu brauchen, wird die Niemöller-Elf in der kommenden Saison häufig treffen. Kleine Ungenauigkeiten, die sie sich in der Oberliga vielleicht gegen den ein oder anderen Gegner noch erlauben durften, müssen in der Regionalliga abgestellt werden.
Zudem waren die Halterner in der Offensive zu harmlos. Die Effizienz, die sie in der vergangenen Oberliga-Runde noch an den Tag legten, fehlte ihnen im Entscheidungsspiel und auch schon auf den letzten Metern der Saison. Auch gegen Verl erspielten sich die TuSler durchaus Möglichkeiten, entschieden sich in den meisten Fällen aber für die falschen Optionen. Wo der Pass angebracht gewesen wäre, wurde geschossen und umgekehrt. Die Angriffsreihe der Seestädter ist insgesamt ein Bereich, wo die Verantwortlichen im Sommer sicherlich noch einmal nachlegen werden. Zu viel hängt von Top-Torjäger Stefan Oerterer ab, der mit 17 Saisontoren erneut der beste Schütze seiner Mannschaft war.
Auch im Spielaufbau mangelte es den Hausherren oftmals an Ideen. Viel läuft über die schnellen Flügel, die jedoch spätestens an ihre Grenzen kommen, wenn sie gedoppelt werden. Durch die Mitte blieb der Ball meist Höhe der Mittellinie oder aber am Strafraum hängen.
Es wartet also noch viel Arbeit auf Magnus Niemöller und seine Truppe, um nicht nur in der Regionalliga eine Rolle zu spielen, sondern überhaupt um den Verbleib in der vierten Liga mitzuspielen. Prominente Beispiele wie der SV Straelen zeigten in der letzten Spielzeit, welch Mammutaufgabe die Regionalliga für einen kleinen Verein sein kann.