Völlig entkräftet und enttäuscht ließen sich Nettetals Spieler auf den Kunstrasen sinken. Trotz mehrerer guter Chancen blieb der erhoffte Sieg für die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan aus. Damit wird die Gefahr immer realer, dass der Klub von der holländischen Grenze nach dem Aufstieg in der vergangenen Spielzeit direkt wieder den bitteren Gang in die Landesliga antreten muss – auch wenn Union-Trainer Andreas Schwan noch immer an den Klassenerhalt glaubt.
Nettetal glaubt an die eigene Chance
„Es ist noch alles drin“, zeigte er sich nach Abpfiff sicher. Mut machte Schwan die Tatsache, dass sich sein Team einige gute Möglichkeiten herausspielte. „Dimitrios Touratzidid muss nach 50 Minuten den Führungstreffer machen. Er läuft ohne Druck auf den gegnerischen Torwart zu“, erklärte er. Frustriert merkte Nettetals Trainer an, dass Union ein klarer Foulelfmeter von Schiedsrichter Cedric Gottschalk verwehrt wurde. „Das Spiel wird durch eine klare Fehlentscheidung entschieden. Rene Jansen muss einen Strafstoß bekommen. Das hat der Schiedsrichter nach Abpfiff zugegeben, aber das hilft uns jetzt nicht weiter“, fasste Schwan zusammen.
Nettetals Trainer war mit der grundsätzlichen Leistung seiner Truppe trotz des ausbaufähigen Ergebnisses zufrieden. Dabei hob er vor allem die kämpferische Einstellung hervor. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben alles rausgehauen. Bis zum Schluss haben wir auf den Siegtreffer gedrängt“, bilanzierte der 34-Jährige. Die Zuschauer auf der gut gefüllten Tribüne stimmten dem allerdings nicht zu. Sie attestierten dem Auftreten ihrer Mannschaft eher einen Testspielcharakter. Schwan lobte abschließend aber auch den Einsatz des SC Velbert: „Man hat eine Velberter Mannschaft gesehen, die sich bis zum Schluss gewehrt hat und unbedingt einen Punkt holen wollte.“
Velbert sichert den Klassenerhalt
Velberts Trainer Ralf Vom Dorp konnte mit dem Resultat tatsächlich wesentlich besser leben, als sein Gegenüber. Mit aktuell 47 Punkten bei zwei ausstehenden Spielen sicherten sich die SC-Akteure den rechnerischen Klassenerhalt. Vom Dorp sah aber auch ein, dass seine Mannschaft kein gutes Spiel gezeigt hat. „Wir waren darauf aus, einen Punkt zu holen. Das haben wir erreicht – das war der Plan. Nicht mehr und nicht weniger“, meinte er nüchtern und ergänzte: „Dennoch hat Nettetal gegen unsere taktische Ausrichtung keine Mittel gefunden und nur mit langen Bällen agiert.“ So verabschiedet sich Ralf Vom Dorp mit dem Klassenerhalt nach elf Jahren vom SC Velbert.