Wer Thomas Drotboom kennt, weiß, welche motivatorischen Fähigkeiten der Teamchef des TV Jahn Hiesfeld hat. Und wer einmal mit ihm spricht, weiß auch, dass sein Abgang am Saisonende seinen Ehrgeiz und seine eigene Motivation nicht bremst. Das derzeitige Ziel ist für den Tabellen-17. der Oberliga Niederrhein logischerweise der Klassenerhalt. Und der scheint aktuell möglicher denn je. Nur noch drei Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, das Nachholspiel gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen haben die Dinslakener dabei sogar noch in der Hinterhand. Am kommenden Sonntag geht es jedoch erst einmal nach Ratingen.
Die Umstände für den TV Jahn sind wegen der Verletzungsmisere in Hiesfeld ähnlich widrig, wie der Rasenplatz im Ratinger Stadion. Schließlich ist noch nicht klar, ob dort oder auf dem Kunstrasen im Keramag-Sportpark gespielt wird. Unter Woche musste Drotboom jedenfalls mit mehr U19-Spielern trainieren als mit Akteuren aus der eigenen Mannschaft. „Ich bin froh, dass ich die Jungs dabei habe. Der Sprung von der Leistungsklasse in die Oberliga ist jedoch sehr hoch“, weiß Drotboom. „Wir haben aber immer noch gute Qualität in der ersten Elf.“
Diese müsse Woche für Woche – und das mache er seinen Spielern immer wieder aufs Neue klar – abrufen: „Wir müssen in jedem Spiel an unser Leistungsvermögen herankommen.“ So auch in Ratingen, von denen Drotboom viel hält: „Ich habe die eigentlich jedes Jahr auf dem Zettel, dass sie weiter oben stehen. Die haben einen guten Kader, ein gutes Stadion. Ich würde es ihnen eigentlich mal gönnen, dass sie es in die Regionalliga schaffen.“
Der Sportliche Leiter der Germanen sorgt jedoch für ein wenig Brisanz in der Partie. Schließlich war Georg Mewes, seit Dezember dort im Amt, auch eine kurze Zeit lang Trainer in Hiesfeld. Sein Engagement endete jedoch nach nur wenigen Monaten. „Das wird meine Jungs auch nochmal ein Stück weit motivieren“, weiß Drotboom. Er selbst braucht diese Motivation nicht. Die bringt er ja von Natur aus schon mit.
Autor: Stefan Loyda