Entsprechend gelöst gab sich Grabotin nach der Partie: „Wir waren zum Erfolg verdammt, standen wahnsinnig unter Druck. Dazu kam mit ETB eines der Spitzenteams der Liga. Doch ich denke, wir können behaupten, ihnen die Grenzen aufgezeigt zu haben.“
Sein Gegenüber auf Essener Seite, Frank Kontny, analysierte die 90 Minuten etwas anders: „Es tut weh, dass wir trotz drückender Überlegenheit über weite Teile des Matches nicht als Sieger vom Platz gegangen sind. Das Ergebnis ist ein Witz.“
Kurios, aber wahr: Beide Linienchefs hatten mit ihrer Meinung zumindest teilweise recht. Die Schwarz-Weißen begannen stark, hatten durch Adon Ouro-Akpo (18.) und Manuel Schulitz (26.) 100-prozentige Chancen zur Führung und präsentierten sich auch in der Folgezeit zumeist feldüberlegen, doch Velbert agierte cleverer und nutzte die wenigen sich bietenden Möglichkeiten eiskalt aus.
Nach einer schönen Einzelleistung flankte der überragende Jeffrey Tumanan genau auf den Kopf von Daniel Nigbur und der bislang torlose Stürmer hatte keine Mühe, den Ball in die Maschen zu bugsieren (34.). Der ETB suchte danach zwar den Ausgleich, kam gegen die massiert stehenden und auf Konter lauernden Grabotin-Mannen aber nicht gefährlich vors Tor. Ganz anders die Spielvereinigung, die es sogar verkraften konnte, dass ihr Kapitän Michael Bestler das Elfmeter-Geschenk der Essener nicht annahm und kläglich verschoss (65.). Erneut Nigbur (83.) und Tumanan, der den zweiten Strafstoß des Tages ohne Probleme verwandelte (89.), sorgten für den etwas zu hohen, aber letztlich verdienten Endstand.
„Es ist blöd, mit so einem Ergebnis in die Winterpause zu gehen, doch es war, trotz der abschließenden Niederlage, ein durchweg tolles Jahr 2007 für uns“, zog Kontny dann auch schnell einen Schlussstrich unter den für ihn verschenkten Samstag und freute sich stattdessen auf die heutige Weihnachtsfeier. Die fand für die Velberter bereits gestern statt, allerdings in einem kleineren Rahmen. „Auf uns wartet noch ein Spiel, deshalb haben wir es etwas ruhiger angehen lassen“, begründete Grabotin seine Maßnahme, bevor er mit Blick auf die gelaufene Hinrunde bilanzierte: „Mir war es egal, ob wir mit 1:0 oder 3:0 gewinnen, die Hauptsache war es, die drei Punkte einzufahren. Wir sind übers gesamte Halbjahr der Spitze hintergelaufen, dank des Sieges haben wir es jetzt endlich selbst in der Hand.“