Ayhan Coskun ist seit wenigen Wochen neuer Präsident des Oberliga-Schlusslichts. Coskun, der zuvor zwei Jahre der Vertreter von Erol Ayar war und im November dessen Posten übernahm. Ayar ist als Ehrenpräsident aus dem operativen Geschäft beim Oberliga-Aufsteiger ausgeschieden.
Wir haben mit Ayars Nachfolger Coskun über dessen Pläne mit dem FSV Duisburg gesprochen.
Ayhan Coskun, jahrelang war Erol Ayar der unumstrittene Boss beim FSV Duisburg. Ist er jetzt auch wirklich gänzlich weg? Wir haben ihn zum ersten Ehrenpräsidenten der Vereinsgeschichte des FSV Duisburg ernannt. Erol hat hier über Jahre hervorragende Arbeit geleistet und ist als ein großer Mann der Klubhistorie gegangen. Natürlich haben wir immer noch Kontakt und er steht dem Verein auch mit seiner Erfahrung und seinem Rat zur Seite. Aus dem operativen Geschäft ist er aber raus. Er hat sein Amt ja auch aus Zeitgründen niedergelegt.
Was werden Sie anders als Erol Ayar machen? Jeder Mensch, jeder Chef hat seine eigenen Vorstellungen. Ich will Kontinuität und Stabilität in den Verein bringen. Der FSV Duisburg soll ein guter, solider Oberligist werden, der auch seine Jugendspieler nicht vernachlässigt. Unsere A-, B-, und C-Jugend spielt jeweils in der Niederrheinliga. Das können nicht viele Oberligisten von sich behaupten. Das ist ein tolles Fundament, worauf wir aufbauen sollten.
Sie sprechen davon, dass der FSV ein guter, solider Oberligist werden soll. Aktuell sieht es eher wieder nach der Landesliga aus. Natürlich, wir haben nur sechs Punkte. Aber: Wir haben mit Kaan Akca und Muhammet Karpuz bereits zwei richtig gute Leute geholt. Im Winter werden vier, fünf weitere Granaten folgen. Zudem sind wir mit Torhütern aus der Regionalliga in Gesprächen. Das sind richtig gute Jungs, die bei ihren Klubs aktuell nicht zum Einsatz kommen. Akca und Karpuz mitbezogen, werden wir in der Rückrunde mit sieben oder acht neuen Spielern in der ersten Elf auflaufen. Wir werden quasi mit einer neuen, Oberliga-tauglichen Mannschaft noch einmal angreifen und versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Zudem weiß man ja nie, ob alle Mannschaften die Saison auch zu Ende spielen. Manchmal bekommen Klubs finanzielle Probleme und steigen freiwillig ab. Wir müssen und werden auf alles vorbereitet sein.
Die neuen Trainer Erhan Albayrak und Cem Karaca konnten noch keine Bäume ausreißen. Besitzen sie eigentlich Freifahrtscheine? Nein! Einen Freifahrtschein besitzt niemand. Aber Erhan und Cem kann man eigentlich noch gar nicht bewerten. Aktuell würde uns wohl auch Pep Guardiola nicht helfen. Erst wenn wir in der Rückrunde unsere neue Mannschaft, inklusive der Zugänge, beisammen haben, kann man auch die Arbeit unseres Trainerteams bewerten. Um die vielen guten Einzelspieler, die zu uns stoßen werden, auch zu einer Einheit zu formen, werden wir im Januar für eine Woche ins türkische Antalya fliegen. Das Trainingslager soll die Jungs noch näher zueinander bringen und zusammenschweißen. Wir lassen für den Oberliga-Klassenerhalt nichts unversucht.
Autor: Krystian Wozniak