Zum Abschuss der Hinrunde können die Fußballer des VfB Homberg ein Stück Geschichte schreiben. Eine Halbserie ohne Niederlage gelang in der Oberliga Niederrhein bislang nur dem KFC Uerdingen. In der ersten Saison seit der Neuformierung nach der NRW-Liga holte der KFC in einer 20er-Liga zum Ende der Hinrunde 2012/13 ohne Niederlage 53 Zähler. Der VfB ist noch ein Spiel davon entfernt, es den Krefeldern gleich zu tun. Und sollte morgen in der Christian-Rötzel-Kampfbahn ein Sieg bei Union Nettetal herausspringen, hätten die Homberger mit 43 Zählern das beste Hinrundenergebnis in einer 18er-Oberliga-Niederrhein geholt.
Für Stefan Janßen wäre der nahende Rekord und die fast perfekte Hinrunde „ein nettes Nebenprodukt unseres Ziels am Sonntag: Wir wollen aus Nettetal etwas mitnehmen“, bleibt der Coach gewohnt bodenständig. „Es gibt keinen Grund, irgendwelche anderen Dinge in den Vordergrund zu stellen, als das, was wir immer tun: Uns akribisch auf den nächsten Gegner vorzubereiten.“ Genau das ist es, was den Tabellenführer so erfolgreich macht. Aber auch der Gegner, der seit fünf Spielen nicht verloren hat und mit der fünftbesten Defensive der Liga auf Rang neun steht, hat Qualität. „Nettetal hat Bocholt geschlagen und erst in der letzten Woche beim 0:3 im Viertelfinale des Verbandspokals lange gegen Regionalligist Rot-Weiß Essen mitgehalten“, weiß der VfB-Coach. „Wir haben Nettetal häufig beobachtet, da sie immer gegen unseren nächsten Gegner gespielt haben. Die Truppe ist topfit, hat eine sehr gute Grundordnung, ein schnelles Umschaltspiel und arbeitet sehr strukturiert gegen den Ball. Sie sind in der Lage, jeden zu schlagen.“ Das will der VfB nach 34 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage gegen den Aufsteiger freilich verhindern. „Wir wissen, wo wir die Hebel ansetzen müssen“, sagt Janßen.
Mit dem Aufstieg des SC Union ist der Name Andreas Schwan eng verbunden. Inzwischen bangt der Verein um seinen Verbleib. Der Erfolgstrainer der Nettetaler, der den Klub vor zwei Jahren übernahm und von den Abstiegsplätzen der Landesliga bis in die Oberliga geführt hat, hat bereits Begehrlichkeiten geweckt. Das ist bei seinem Gegenüber, der am letzten Wochenende zum zweiten Mal zu Duisburgs Trainer des Jahres gekürt wurde, nach der bemerkenswerten Erfolgsserie freilich auch der Fall. Bangen müsse VfB aber nicht, sagt Stefan Janßen, der bis zum 30. Juni 2019 am Rheindeich unter Vertrag steht. „Wir werden als Tabellenführer in die Rückrunde gehen und haben dann noch einiges zu tun. Ich habe keinerlei Idee in eine andere Richtung. Ich bin mit dem VfB Homberg einen langen Weg gegangen“, sagt der Erfolgstrainer, „und dieser Weg ist noch lange nicht am Ende.“ waz