Dabei sah es im ersten Durchgang noch ganz anders aus. Die Hausherren führten im Derby nach einem Treffer von Fatih Özbayrak (36.). "Manchmal braucht so eine Partie eben einen Dosenöffner", analysierte TuRUs Sportlicher Leiter Frank Zilles die 90 Minuten. Gemeint hat er den schnellen Ausgleich von Christopher Krämer nach der Pause (51.).
Tim Galleski öffnete virtuell die Tür zur Kabine während der Halbzeit und ließ uns wissen, was Samir Sisic seiner Truppe zum Pausentee mit auf den Weg gab. "Er hat uns gesagt, dass wir die Aktivität erhöhen und enger an den Männern stehen sollen. Zudem bekamen wir schnell die zweiten Bälle besser in den Griff", fand der Ex-Fortune dank der Worte des Trainers den Schlüssel zum Erfolg. Der 21-jährige Linksaußen war es auch, der den entscheidenden Siegtreffer markierte (67.).
TuRU Düsseldorf auf Platz 5 "voll im Soll"
Mit seinem Wechsel von Fortunas Zweitvertretung an die Feuerbachstraße im Sommer zeigt sich der ehemalige U18-Nationalspieler zufrieden: "Ich habe mir den Verein mit Bedacht ausgesucht. Ich spiele endlich regelmäßig und kann meinen Beitrag zum Erfolg leisten", freute sich Galleski. Mit der Sicherung des fünften Platzes stehen die Oberbilker voll im Soll. "Wir haben Ratingen deutlich auf Distanz gehalten", so der 1,71 Meter große Linksfuß abschließend.
Auch sein Trainer durfte nach den 90 Minuten durchatmen. "Durch unsere zielstrebige und mutige zweite Halbzeit bin ich zufrieden. Im ersten Abschnitt hatten wir zu wenig Zugriff. Das habe ich in der Pause ansprechen müssen", setzte Samir Sisic zur Analyse an. "Es läuft gerade gut. Wir sind aber noch nicht am Ziel", nahm der Trainer gleich den Wind aus den Segeln.
Das brauchte Alfonso del Cueto erst gar nicht. Ernüchterung beim Ratinger Trainer nach der Derby-Niederlage: "Die zweite Halbzeit sind wir nicht gut angegangen. Die clevere TuRU war einfach auch viel robuster als wir", wusste der Spanier, woran es hauptsächlich gelegen hat. "Die Tabelle wird eng. Wir stecken jetzt im Abstiegskampf", sprach del Cueto Klartext. Auch, wenn es noch fünf Zähler bis Düsseldorf-West und den ETB sind, hat der Ex-Wuppertaler den Blick klar nach unten gerichtet.
Autor: Oliver Stolz