Das Schützenfest im Kreispokal hatte die TSG Sprockhövel schnell abgehakt. „Das war eine Pflichtaufgabe, die wir lösen mussten. Donnerstags ist ein blöder Zeitpunkt in der Woche, um zu spielen – aber die Jungs, die mitgespielt haben, haben es gut gemacht“, meinte Trainer Andrius Balaika nach dem 12:0-Sieg über B-Ligist VfL Gennebreck. Dabei bot das Spiel einiges bemerkenswertes – nicht so sehr mit Blick auf das Ergebnis, sondern vor allem auf den Aufstellungsbogen des Oberligisten. Einige Personalien sind für das Heimspiel in der Meisterschaft am Sonntag gegen den 1. FC Gievenbeck wichtig.
Das gilt nicht für Urgesteine wie Martin Klinge oder Lars Heese, sicher auch nicht für Ersatztorwart Tim Michels, der im Feld auflief. Schon bemerkenswerter waren die Comebacks von Torwart Mauritz Mißner und Wiemelhausen-Neuzugang Tom Sindermann, die sich beide zu Beginn der Vorbereitung verletzt hatten und in Gennebreck ihr Pflichtspiel-Debüt gaben. Kurzfristig war für Andrius Balaika aber vor allem folgende Erkenntnis wichtig: Ismael Diaby und Patrick Dytko können der Mannschaft schon am Sonntag gegen Gievenbeck helfen. Und das ist nötig.
Lage ist angespannt
Denn die Lage beim Tabellenvierzehnten ist weiter angespannt. Kaan Cosgun wird wohl drei Wochen mit einer Knieverletzung ausfallen, ein dickes Fragezeichen steht hinter Christian-Antwi-Adjei. Max Claus wird mit muskulären Problemen auch noch mehrere Wochen fehlen. Umso wichtiger, dass Balaika wieder mehr offensive Optionen hat – allen voran Ismael Diaby.
Der Neuzugang aus Obersprockhövel hat noch kein Saisonspiel gemacht, ist aber nach seiner Schulterverletzung seit Anfang Oktober im Training und bewarb sich am Donnerstagabend mit drei Toren. „Er wird Sonntag wieder zum Kader gehören“, meinte Balaika.
Balaika hält viel von Diaby
Vor einer Woche in Brünninghausen saß Diaby 90 Minuten auf der Bank, Sonntag könnte er endlich debütieren. Balaika hält große Stücke auf den Stürmer: „Er ist sehr flexibel einsetzbar und kann uns mit seiner Art Fußball zu spielen, helfen“, sagt der Trainer. „Er ist für Gegner schwer zu verteidigen, weil er einige interessante Bewegungen draufhat“, beschreibt Balaika die Vorzüge des wendigen und dribbelstarken Diaby.
Ebenfalls wieder in Frage kommt Patrick Dytko, der im Pokal eine knappe Stunde spielte und zwei Tore schoss. Das erhöht den Konkurrenzkampf in der TSG-Offensive, wobei auch Felix Casalino am Donnerstagabend doppelt traf. Daran will die Sprockhöveler Offensive am Sonntag auf eigenem Platz anknüpfen, auch wenn dann mit dem 1. FC Gievenbeck eine der besseren Oberliga-Mannschaften zu Gast in Sprockhövel ist (Anstoß 14.30 Uhr).
Andrius Balaika warnt, den Aufsteiger nicht zu unter schätzen: „Sie werden von vielen Trainern gelobt. Ich habe viel gehört und einige Spiele gesehen. Das ist eine geschlossene Mannschaft, die richtig guten Fußball spielt“, so Balaika über den Tabellenachten, der zwar sechs Plätze aber nur drei Punkte vor Sprockhövel in der Tabelle steht. Es wäre ein großer Sprung, dieses Heimspiel zu gewinnen.
Autor: Philipp Ziser