"Das Ganze fühlt sich natürlich wie eine Niederlage an", war Stefan Janßen nach den 90 Minuten bedient und ließ seine Mannschaft erst einmal ein paar Runden drehen, bevor es in die Kabine ging. Bis zwölf Minuten vor dem Ende führte seine Elf souverän mit 2:0, bevor TuRU zur Schlussoffensive ansetzte. "Wir waren so überlegen, dass ich natürlich nicht zufrieden sein kann. Vom Ergebnis her ist das ein Witz", ärgerte sich der Erfolgstrainer der Homberger.
Aber die Oberbilker haben eine gute Moral bewiesen, Samir Sisic zudem ein glückliches Händchen. So wechselte der TuRU-Trainer mit Christopher Krämer den späteren Torschützen zum 2:2 ein. "Das hat er schon im Ansatz im Training gezeigt. Vielleicht steht er nächste Woche in der Startaufstellung", gab's ein Sonderlob von Sisic für Krämer. "Wir hatten auch mächtig Glück, weil Homberg nicht den Deckel drauf gemacht hat. Nach unserem 1:2 wackelt jeder", war der TuRU-Trainer stolz auf sein Team. Dabei hatte der Primus unzählig viele weitere Torchancen. Alleine im ersten Durchgang wurden zwei Tore wegen vermeintlichen Abseits-Stellungen nicht gegeben. "Glück muss man haben. Aber Glück muss man sich auch erkämpfen", setzte Sisic auf eine alte Fußballerweisheit.
Auch Maximilian Funk war mächtig zufrieden mit der Leistung seiner Farben: "Wir wollten kompakt stehen, das ist uns am Ende auch gelungen. Wir haben gezeigt, wie viel Qualität wir haben, auch noch zum Ende eines Spiels", lobte der erst 19-jährige Youngster die Teamleistung. "Auch nach dem 0:2 haben wir immer weiter an uns geglaubt", kamen die zwei späten Tore für den Ex-Duisburger nicht von Ungefähr.
Für Janßen ist der Punktverlust dennoch kein Beinbruch. "Das 2:2 bringt uns nicht um. Wir gehen jetzt mit ganz viel Mut in das Duell gegen Bocholt", blickte der Trainer des Spitzenreiters bereits auf Donnerstag, wenn zu Allerheiligen das Top-Duell gegen den 1. FC Bocholt ansteht (18 Uhr, PCC-Stadion). Der ärgste Verfolger der Duisburger vermasselte seine Generalprobe mit einer 1:2-Niederlage gegen Nettetal gleich so richtig. Bleibt abzuwarten, wem von beiden die Rehabilitation gelingt.
Oliver Stolz