Das Wetter hatte er wohl aus seiner nordischen Heimat mitgebracht: Bei kaltem Wind und Nieselregen verbrachte der gebürtige Hamburger Erhan Albayrak die ersten 90 Minuten als neuer Cheftrainer des Oberliga-Aufsteigers FSV Duisburg in der für die Gäste bestimmten Coaching-Zone des ETB Schwarz-Weiss Essen. Als er danach – durchnässt und mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage im Gepäck – auf der Pressekonferenz gefragt wurde, ob er sich den Start nicht etwas anders vorgestellt habe, antwortete er: „Ja klar“. Im Laufe seines Statements hielt er aber fest: „Zaubern kann ich auch nicht.“
Mit seiner neuen Mannschaft wollte der einst für Klubs wie Werder Bremen und Arminia Bielefeld aufgelaufene Ex-Profi erstmal die „Birne ein bisschen freikriegen“, hatte der bisherige Saisonverlauf unter den Duisburgern doch für spürbare Verunsicherung gesorgt. „Nach sieben Niederlagen in Folge ist man natürlich ein bisschen verunsichert“, gab Albayrak – bei der Niederlage in Essen erst seit zwei Tagen offiziell in seinem Traineramt aktiv – Einblick in das Innenleben des aktuellen Tabellenschlusslichts. Das Mittel der Wahl sei deshalb gewesen, „vom Einfachen zum Schweren“ zu gehen. „Wir haben diese Grundbasics wieder eingeführt und wollten gegen Essen sicher stehen, kompakt stehen, defensiv auch immer gut verschieben.“
Das Vorhaben sei gegen den ETB auch durchaus aufgegangen: „Taktisch gesehen standen wir gut“, lobte Albayrak im Nachgang der Partie. Letztendlich verließ der FSV den Rasen aber auch im achten Spiel dieser Saison ohne zählbaren Erfolg.
„Nächste Woche müssen wir Punkten“ Dass sich an diesem Umstand bald etwas ändern soll, ja sogar ändern muss, weiß auch der neue Trainer: „Wir sind im Aufbau, wir sind dabei, uns zu finden und auf nächste Woche zu schauen. Nächste Woche müssen wir punkten“, forderte Albayrak deshalb. „Die Jungs sind nichts destotrotz gut drauf und wollen natürlich den Erfolg.“
Autor: Anika Haus