Spieler wie Trainer können mit diesem Spagat leben, drückt er doch nur die Ausgeglichenheit der Spielklasse hinter dem dominierenden Primus Preußen Münster aus. "Jeder kann jeden schlagen, das macht den Reiz aus", hat sich HSV-Coach Thomas Stratos mit der nicht planbaren Wirklichkeit in der noch vierten Klasse abgefunden. "Es war schon vor unserer Auswärtspartie in Bielefeld so, dass man unkte: Was wäre, wenn?", erinnert sich der Ex-Profi an die Sorgen vor zwei Wochen. Da hatte seine Elf gerade zwei Partien hintereinander verloren und drohte durchgereicht zu werden, reagierte aber mit dem Dreier bei Arminias Reserve kühl auf die aufziehende Gefahr.
Nach der nicht erwarteten 0:3-Heimpleite gegen Herne und vor der nächsten Auswärtsaufgabe am morgigen Freitagabend bei den Sportfreunden Lotte (20 Uhr) ist die Ausgangssituation ähnlich wie vor 14 Tagen. Platz sechs täuscht, Abstiegsrang 15 ist nur fünf Punkte entfernt, Aufstiegsplatz vier allerdings schon sechs Zähler. "Das ist ein schwerer Gegner, den ich am Ende der Runde unter den ersten Vier in der Tabelle erwarte. Allerdings hat der bisherige Saisonverlauf gezeigt, dass wir mit Mannschaften aus dem oberen Drittel anscheinend besser zurecht kommen", hält es Stratos nicht für ausgeschlossen, die gegen die Westfalia liegen gelassenen Punkte am "Lotter Kreuz" wiederzuholen.
Will er sich auf die Bilanz gegen vermeintlich dicke Brocken verlassen, muss dem 41-Jährigen auch vor den dann folgenden Hammer-Aufgaben in Münster und gegen Erkenschwick nicht bange werden.