Zwei Dinge sind in diesem Sommer eine Konstante: die Wespenplage bei den Heimspielen auf der Anlage an der Warbruckstraße und die Sieglosserie des FSV Duisburg in der Fußball-Oberliga. Auch am Sonntag wollte es mit beidem einfach kein Ende nehmen. Das unwirsche Schlagen der Zuschauer nach den Insekten war letztlich genauso erfolglos wie das Bemühen des Neulings, im neuen Umfeld endlich die ersten Punkte einzufahren. Stattdessen setzte es für das Schlusslicht gegen den Mitaufsteiger Union Nettetal eine 2:4 (0:2)-Niederlage.
Zwei der drei kurz vor Schluss des Transferfensters verpflichteten Neuzugänge standen beim FSV auf dem Platz – allerdings nicht die beiden erwarteten. Eren Canpolat lief wie vermutet als Sechser auf, Güngör Kaya hingegen fehlte: Die Spielberechtigung des Stürmers steht noch aus. „Da können wir kein Risiko eingehen. Wir müssen jetzt aber sehen, dass wir ihn so schnell wie möglich spielberechtigt bekommen“, sagte der aus dem Urlaub zurückgekehrte Klubchef Erol Ayar. Dafür war als Rechtsverteidiger Mirac Akgün mit von der Partie.
Probleme produzierte neben der Offensive auch wieder die Hintermannschaft, die wie schon vor Wochenfrist beim 0:4 in Velbert bisweilen nicht auf dem Posten war. Nach zwölf Minuten verursachte Emir Alic nahe der Mittellinie einen Freistoß, den Petar Popovic aus rund 40 Metern in den Strafraum schaufelte. Dort berührte niemand die Kugel – auch FSV-Keeper Adnan Laroshi nicht, der passiv zuschaute, wie sie zum 0:1 einschlug. „Das war ein klarer Torwartfehler, das habe ich ihm auch gesagt“, meinte nachher Trainer Muhammet Isiktas.
Nettetaler waren in der Offensive konsequenter
Nach 21 Minuten hätte Boran Sezen den Ausgleich erzielen können, doch er verzichtete frei vor Gästeschlussmann Tim Tretbar auf den Torschuss und passte stattdessen effektlos auf Ismail Öztürk zurück. Da waren die Nettetaler konsequenter: In der 30. Minute landete ein Pass genau in der Schnittstelle zwischen beiden Innenverteidigern – und Petar Popovic zeigte, dass er auch aus elf Metern treffen kann.
In der zweiten Hälfte hätte der FSV die Angelegenheit noch drehen können. Ardahan-Enes Aksap, der im linken Mittelfeld sein Oberligadebüt gab, verkürzte nach 55 Minuten auf 1:2. Die Drangphase fand jedoch schon fünf Minuten später ein jähes Ende, als Neuzugang Eren Canpolat, der sich schon vor der Pause leichtsinnig die gelbe Karte abgeholt hatte, mit den Stollen voran in Dominik Dohmen rutschte – vor den Augen von Schiedsrichter Lars Aarts, der ihm folgerichtig die Ampelkarte zeigte. „Das war der Knackpunkt des Spiels. Ich bin überzeugt, dass wir mit elf Mann noch die Wende geschafft hätten“, meinte Muhammet Isiktas.
Seine Mannschaft machte trotz Unterzahl auf – das nutzte Union schnell aus. Schon in der 63. Minute schnürte Popovic seinen Dreierpack, wiederum sechs Minuten später machte Dimitrios Touratzidis mit einem Kontertor alles klar. Boran Sezens 2:4 (80.) kam zu spät, um noch etwas zu bewirken.
Am Mittwoch (19.30 Uhr) muss der FSV in der zweiten Runde des Niederrheinpokals beim Cronenberger SC antreten.
Autor: Thomas Kristaniak