Fast eine Stunde waren gespielt, da lehnte sich Speldorfs Trainer Christian Mikolajczak an die Begrenzungsfahne an der Mittellinie. Er wirkte leicht konsterniert, schließlich hatten seine Speldorfer gerade den zweiten Gegentreffer hinnehmen müssen. So richtig verstehen konnte es der Ex-Profi nicht, dass seine Mannschaft das Spiel durch zwei Geschenke hergegeben hatte.
In beiden Situationen war es wieder einmal Marvin Ellmann, der die Elfmeter verwandeln konnte. Der ehemalige RWE-Angreifer, der in der vergangenen Saison beim Liga-Rivalen Ratingen 04/19 aussortiert wurde und zweitweise nur noch in der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A zum Einsatz kam, schraubte sein überragendes Trefferkonto auf nun 27 Tore hoch.
Was Mikolajczak gleichzeitig jedoch zugab: Die kann man geben. Zumindest beim ersten Elfer, den Pierre Nowitzki mit einem Foul an Kenson Götze verursacht hatte, gestand der Trainer der Grün-Weißen gegenüber den Zuschauern hinter ihm: „Man muss auch mal ehrlich sein, den kann er pfeifen.“ Den zweiten Verstand Mikolajczak jedoch nicht: "Für mich war das nichts", sagte er nach Abpfiff der Partie. Ärgerlich war es dennoch, denn seine Mannschaft hatte es lange selbst in der Hand. So kam Janis Timm am Fünfer gleich zweimal zum Abschluss (49., 53.), beide Male konnte ETB-Keeper Johannes Focher parieren. "Ich glaube, wenn wir ein Tor machen, hätte beim ETB so ein bisschen das Flattern begonnen und wir wären vielleicht in Euphorie verfallen. Mit 3:0 ist das Ergebnis für mich zu hoch gegriffen. So schlecht haben wir uns nicht verkauft."
Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann Malek Fakhro, der einen Fehler von Maciej Szewczyk ausnutzen konnte, alleine auf Speldorfs Torhüter Kai Gröger zulaufen und mit einem Lupfer den 3:0-Endstand erzielen konnte. Mit dem 3:0-Sieg gegen den Aufsteiger rehabilitierten sich die Schwarz-Weißen für die beiden Niederlagen gegen Fischeln und Velbert. ETB-Trainer Manfred Wölpper präsentierte sich nach dem Spiel stolz über das Auftreten seiner Mannschaft: "Ich bin hochzufrieden, wir haben wieder einmal viel improvisieren müssen. Wir hatten immer wieder klare Chancen. Meiner Meinung geht das Ergebnis voll und ganz in Ordnung."
Am kommenden Sonntag geht es für den ETB nach Wuppertal zum abstiegsbedrohten Cronenberger SC. Der VfB Speldorf trifft derweil auf heimischer Anlage auf den Tabellenführer SV Straelen. Dessen Trainer Marcus John gehörte übrigens zu der überschaubaren Zuschauerzahl im Stadion Uhlenkrug.