Nur drei Vereine haben es getan. Die SpVg Schonnebeck, der VfB Homberg und der SV Straelen. Sie haben als einzige Niederrhein-Oberligisten eine Regionalliga-Lizenz beantragt. Der Antrag ist der erste bürokratische Schritt für alle Aufstiegsaspiranten. Doch nicht jeder Verein, der sportliche Ambitionen hat, reicht einen Antrag ein.
Das bekannteste Beispiel: die Sportfreunde Baumberg. Die Mannschaft von Salah el Halimi spielt eine hervorragende Saison, ist punktgleich mit dem Tabellenführer, und stand lange Zeit an der Spitze. Erst nach mehreren Diskussionen lehnte der Klub eine Antragsstellung ab. "Für einen Verein wie unseren ist das einfach nicht möglich, nicht einmal im Ansatz", sagte Redouan Yotla, Fußballobmann der Sportfreunde Baumberg. Auch der ETB Schwarz-Weiss Essen gab kürzlich bekannt, keine Lizenz beantragen zu wollen. Die Aufstieg käme noch zu früh für die Schwarz-Weißen.
"Als Trainer verliere ich da meine Glaubwürdigkeit gegenüber der Truppe"
Die SpVg Schonnebeck ist der einzige Essener Verein, der wirklich aufsteigen kann. Der amtierende Vizemeister steht auf Platz drei und hat fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Straelen. Aber die Grün-Weißen haben noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Doch der Antrag bedeutet nicht, dass die Schwalben bereits startklar für die höhere Liga sind. "Wir haben sicherlich sehr viel Arbeit vor uns", sagt Dirk Tönnies, Trainer der SpVg Schonnebeck, über einen potentiellen Aufstieg. Für den Trainer steht der sportliche Aspekt im Mittelpunkt. "Ich finde es fatal, wenn ich meiner Mannschaft immer den größtmöglichen Erfolg abverlange und am Saisonende der Verein sagt, dass es nicht geht. Als Trainer verliere ich da meine Glaubwürdigkeit gegenüber der Truppe", sagt Tönnies. Der SpVg-Trainer würde den Antrag aus sportlicher Sicht immer stellen, auch um ein Zeichen zu setzen. "Die Truppe soll spüren, dass es hier weitergeht und dass der Verein vorankommen will", betont er.
Die Infrastruktur in Schonnebeck ist keinesfalls regionalligareif. Die großen Spiele der Regionalliga, gegen Essen, Aachen oder Wuppertal, könnten nicht am Schetters Busch stattfinden. Auch bei den "kleinen" Spielen wäre eine Fan-Trennung zwingend erforderlich. Ein probates Mittel ist in solchen Fällen der Umzug in ein benachbartes Stadion. Bei den erwähnten großen Spielen wäre das unausweichlich. Doch Tönnies sieht die Zukunft des Vereins im Essener Norden. "Wir wollen nicht unsere Identität verlieren. Ich möchte nicht jedes Heimspiel zum Uhlenkrug fahren. Die Verbundenheit zum Stadtteil soll erhalten bleiben", sagt er. Der Verein hat den Aufstieg zwar nicht als Ziel ausgeben, sollte es allerdings klappen, soll, laut Tönnies, der Hauptstandort Schonnebeck fortbestehen. "Wir wollen ein Kind des Essener Nordens bleiben. Das werden wir auch in der Regionalliga sein, falls es irgendwann soweit kommen sollte", sagt er. Der entsprechende Antrag wäre schon einmal gestellt.