Es ist die 87. Minute. Der Ball landet bei Philipp Goris, der hat plötzlich freie Bahn auf den Kasten von Marcel Grote. Es ist die Chance für Bocholt zum Ausgleich. Doch dann kommt Georgios Ketsatis angespurtet und wirft sich, mit allem was ein Oberliga-Verteidiger zu bieten hat, in den Angriff. Gerade so kann er den Ball ins Toraus befördern. Sein Trainer, Dirk Tönnies, hat nach der Partie nur lobende Worte für ihn: „Hätte Georgios Ketsatis nicht auf dem Platz gestanden, hätten wir das Spiel auf keinen Fall gewonnen. Er hat die Mannschaft immer mitgezogen. Da muss man den Hut vorziehen. Er hat den Sieg mitgeprägt und mitgetragen." Die 340 Zuschauer sahen am Schetters Busch zwar einen Sieg ihrer Schwalben, aber das Ergebnis hätte auch gut und gerne andersherum sein können.
Die erste Halbzeit gehörte Bocholt. Das einzige Problem des FC: die Chancenverwertung. "Es war wie in den Partien gegen ETB und Straelen", sagte Manuel Sara nach dem Spiel. Die Bocholter hatten zwar gute Chancen, konnten den Ball aber nicht über die Linie bringen. Daher passte es, dass das Tor der Bocholter von einem Schonnebecker erzielt wurde. Dennis Abrosimov beförderte den Ball unglücklich ins eigene Tor. "Der FC hat uns schnell den Zahn gezogen. Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gekommen", sagt Tönnies. Dennoch hielt die Führung nicht lange. Der Ausgleich fiel überraschend sechs Minuten später. Timo Patelschick bugsierte den Ball aus spitzem Winkel über FC-Torhüter Maurice Schumacher.
Einwechslung bringt den Sieg
Nach der Halbzeit wurde Schonnebeck besser, aber nicht dominant. Beide Mannschaften erspielten sich ihre Chancen. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Damian Bartsch, dessen Freistoß konnte der Schumacher noch gerade an die Latte lenken. In der Halbzeit kam Dominik Enz von der Bank. Die Einwechslung sollte sich als goldrichtig erweisen. Zunächst verwertete Enz eine Hineingabe von Yves Busch, ebenfalls ein Einwechselspieler, per Kopfball zum 2:1. Als Bocholt kurz vor Schluss mehr riskierte, machte er den Sack zu und traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 3:1.
"Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern einfach die Glücklichere", lautet das Urteil von Tönnies über das Spiel. Damit können die Schwalben den dritten Sieg in Folge feiern und dürfen sich weiterhin berechtigte Hoffnung auf den Aufstieg machen. Bocholts Manuel Jara hätte nichts gegen einen Aufstieg der Essener einzuwenden. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir nächstes Jahr nicht mehr hierhin kommen muss", sagte er mit einem Augenzwinkern.