Serien hat die TSG Sprockhövel in der Vergangenheit schön öfter gestartet. Die waren aber meist positiv. Die aktuelle Serie dagegen führt in die falsche Richtung. Die TSG hat viermal in Folge verloren - zuletzt mit 1:4 gegen Rheine. Wir sprachen mit Trainer Andrius Balaika.
Andrius Balaika, was ist los bei der TSG, warum läuft es plötzlich überhaupt nicht mehr? Das ist eine Frage, die ich mir auch ständig stelle, die aber nur schwer zu beantworten ist. Ich denke, dass im Spiel gegen Rheine nicht alles schlecht war. Wir hatten ja auch umgestellt, und die erste Halbzeit war ordentlich. Wenn dann nach einer guten Leistung Sekunden vor der Halbzeit das 0:1 fällt, ist das natürlich bitter. Auf Dauer gesehen fehlt es uns aber wohl auch auf einigen Positionen an Qualität.
Wie sehen Sie denn aktuell die Viererkette? Früher gab es da einen Raoul Meister, der die Defensive organisierte und auch etwas für den Spielaufbau getan hat. An Raoul Meister konnten sich jüngere Spieler anlehnen. Doch so einen Spieler gibt es ja überhaupt nicht mehr. Man hat das Gefühl, dass jeder mit sich selbst beschäftigt ist. Haben Sie diesen Eindruck auch? Natürlich fehlt uns ein Spieler wie Raoul Meister im Zentrum. Aber wenn wir hinten auf den Außenpositionen Tim Oberdorf und Felix Gremme aufbieten können, dann sind wir ganz gut besetzt. Wenn aber, wie am Ostermontag, einer dieser Spieler ausfällt, dann haben wir schon ein Problem. Im Spiel gegen Rheine waren wir vor allem auf unserer rechten Seite anfällig.
Kann es sein, dass es einigen Spielern auch an der Schnelligkeit fehlt? Das mag sein, das größte Problem ist aber im Moment die große Verunsicherung bei uns. Wir sind aktuell in einer ganz schwierigen Situation. Das habe ich ja auch schon vor dem Spiel gegen Rheine gesagt. Und die Situation ist durch die erneute Niederlage mit Sicherheit nicht leichter geworden.
Fehlte im Spiel gegen Rheine in der zweiten Halbzeit nicht auch die Gegenwehr? Wir haben Tore kassiert, die so nicht fallen durften. Uns fehlt im Moment auch ein Spieler wie Emre Demir. Emre hat immer 100 Prozent gegeben. In jedem Spiel. Im Spiel gegen Rheine haben jetzt einige unserer Spieler in der zweiten Halbzeit die Köpfe hängen lassen. Das darf nicht passieren.
Sie müssen aus den unterschiedlichsten Gründen fast an jedem Spieltag die Aufstellung ändern. Vor allem in der Defensive wird immer wieder umgebaut. Die Aufstellung ist wie eine Lotterie. Einspielen kann sich die Mannschaft so nicht. Zudem sind viele Spieler nicht bei 100 Prozent. Und wir zahlen jetzt den Preis dafür, dass nur wenige Spieler die Vorbereitung auf die Rückrunde komplett mitgemacht haben. In den Testspielen bestand dann oft die halbe Mannschaft aus Jugendspielern.
Beschäftigen sich einige Spieler auch schon mit anderen Vereinen? Das kann sein. Und zum Saisonende werden uns auch einige Routiniers verlassen. Vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, denn ein bisschen Blutauffrischung kann uns auch gut tun.
Wird der Umbruch im Sommer wieder so extrem ausfallen wie im vergangenen Jahr? Vermutlich.