Wörtlich hat Billetter die Aussage bei der Pressekonferenz nach dem Spiel am vergangenen Sonntag nicht umgesetzt. Rauswürfe kann sich der Trainer eigentlich nicht erlauben. Die Personaldecke ist schon dünn genug. "Wir wissen, wo es herkommt", bilanzierte er gegenüber RevierSport.
Ein großer Faktor für die sportliche Situation der Mannschaft ist die Einstellung und die Disziplin. In der Hinrunde betrug die Traininigsbeteiligung gerade einmal 50 Prozent - das reicht nicht für die Oberliga. Beim Abschlusstraining vor der Blamage in Schonnebeck waren neun Spieler da - eine Katastrophe. Das ist ein Beweis für mangelnde Disziplin, nicht erfüllte Erwartungen und zu hohe Ansprüche.
Radikaler Personalumbruch
Das Thema Personal ist somit der wichtigste Aspekt, den es zu thematisieren gilt. Ein Umbruch im Sommer ist unvermeidlich. Es wird wieder eine Reihe von Transfers geben. Schon im Winter haben 13 Akteure die Düsseldorfer verlassen. Zehn Spieler sind dazu gestoßen. "Ich rechne im Sommer mit weiteren acht bis zehn Zugängen", erklärt Billetter. Bisher seien drei Zugänge perfekt. Die Verhandlungen mit einer Vielzahl an Kandidaten laufen.
Er sieht es als seine Aufgabe an, einen konkurrenzfähigen Landesliga-Kader zu formieren. "Dabei führen wir immer wieder Gespräche. Ich habe aber direkt am Anfang in der Kabine mitgeteilt, dass ich den Jungs nicht mehr den Hintern pudern werde, nur damit sie Oberliga-Einsätze bekommen." Es geht dabei nicht nur um die Möglichkeit in dieser Liga Fußball zu spielen, sondern auch um eine ganze Menge Geld. "Ich lasse niemanden auflaufen, nur damit die Spieler ihre Aufwandsentschädigung bekommen. Ich möchte Leute, die mit dem Herzen dabei sind. Es ist bewundernswert, dass der Verein überhaupt noch zahlt." Die Kosten für das Team wurden jedoch schon um eine enorme Summe reduziert. Die Hinrunde kostete 50.000 Euro, für die Rückserie rechnet man mit ungefähr 15.000.
Billetter lässt damit durchblicken, dass er mit einigen Akteuren nicht mehr bis zum Saisonende zusammenarbeiten wird. "Die Jungs können sich dann besser bei einem anderen Verein vorstellen oder Probetrainings absolvieren", erklärt er.