Die Oberliga Niederrhein ist in diesem Jahr eng wie schon lange nicht mehr. Den Elften VfB Speldorf (28 Punkte) und den Dritten TV Jahn Hiesfeld (36 Zähler) trennten zwar acht Zähler, doch in der Oberliga kann jeder jeden schlagen. Trotzdem gingen die Hiesfelder als leichter Favorit in das Duell.
Doch die Dinslakener wurden dieser Rolle in keiner Weise gerecht. Bereits den Start verpennte die Drotboom-Elf: Nach einer Ecke stand Dennis Terwiel genau richtig und sorgte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze für die frühe Speldorfer Führung (7.)."Unsere Leistung war schon sehr früh nicht so gut", gab Thomas Drotboom offen zu.
Im Anschluss an den frühen Rückstand konnte Hiesfeld sich etwas besser in die Partie spielen. Für die ersten guten Aktionen auf Seiten der Gäste sorgten Stürmer Kevin Menke (13. und 15.) und Mittelfeldakteur Ekin Yolasan (18.), jedoch ohne Ertrag.
Die gute Phase der Veilchen sollte aber nicht von langer Dauer sein, denn Defensiv blieb der Aufstiegskandidat sehr anfällig. Im Angriff hatten die Hausherren meist viel zu viel Platz, vor allem Deniz Hotoglu auf der linken Seite wurde immer wieder allein gelassen. Eben dieser Hotoglu bereitete das zweite Tor vor der Halbzeit vor. Nach einer Ecke flankte er im zweiten Versuch auf den kurzen Pfosten, wo Kapitän Philipp Bartmann bereit stand und einschob (23.). "Wir haben erwartet, dass Hiesfeld sehr offensiv spielt und nicht unbedingt immer bereit ist, konsequent nach hinten zu arbeiten", sagte VfB-Trainer Christian Mikolajczak.
Die Halbzeitführung der Speldorfer war mehr als verdient. Hiesfeld konnte dem Lob der vergangenen Wochen keine Taten folgen lassen. Die schnellen Stürmer Kevin Menke und Pascal Spors wurden kaum auf die Reise geschickt. Speldorf hingegen verteidigte diszipliniert und zeigte perfektes Umschaltspiel. Die Tore wurden jeweils durch eine Ecke begünstigt, waren aber nur wegen dem aufmerksamen Nachsetzen der griffigen Gastgeber möglich.
Zweite Halbzeit beginnt turbulent
Die zweite Hälfte begann dann turbulent. Nach einem irregulären Tor der Hiesfelder aufgrund einer Abseitsstellung (50.) traf Jannis Timm drei Minuten später den Pfosten und verpasste die Vorentscheidung. Für die sorgte schließlich Alexandros Armen (57.), der in der Spitze viel arbeitete und Bälle festmachen konnte.
Hiesfeld konnte in der Schlussphase durch den eingewechselten Robin Riebling auf 1:3 rankommen (82.) und durch Joel Zwikirsch fast noch einmal für ganz viel Hektik sorgen (90.), doch am Ende ging Drotbooms Elf als verdienter Verlierer vom Platz. "Speldorf war besser, da brauchen wir nicht diskutieren. Meiner Mannschaft mache ich aber trotzdem keinen Vorwurf", meinte der Hiesfeld-Trainer. Auf Speldorfer Seite herrschte natürlich höchste Zufriedenheit: "Großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben das Spiel angenommen, waren aggressiv und haben in den richtigen Momenten nach vorne gespielt", lobte Christian Mikolajczak.