Was war passiert? Es lief die 72. Spielminute in der Oberliga-Partie zwischen dem FSV Vohwinkel und den Sportfreunden Baumberg 1:4 (1:2), als der Ex-Essener Roberto Guirino nach einer kleinen Rudelbildung die Rote Karte sah. Der Linienrichter wollte eine vermeintliche Beleidigung in Richtung des Gegenspielers gehört haben. Die harte Folge war: Guirino wurde für drei Monate gesperrt. "Für uns als Mannschaft war die Sperre ein Schock, zumal er in einer überragenden Verfassung ist. Roberto ist ein guter Junge, der solche Begriffe nicht in den Mund nimmt", sagte Mitspieler Kosi Saka über seinen Mannschaftskameraden.
Die Sportfreunde Baumberg legten jedoch Einspruch ein, denn sie wollten die Sperre nicht akzeptieren. "Wir wussten, dass der Platzverweis ungerechtfertigt war und haben uns deshalb für unseren Spieler eingesetzt", sagte Baumbergs Sportlicher Leiter Redouan Yotla (33) unserer Redaktion.
Und tatsächlich wurde die Sperre am Samstag vom Sportgericht in Duisburg-Wedau aufgehoben. "Bei der Verhandlung waren neben Roberto auch das Schiedsrichtergespann, die sportlichen Leiter beider Vereine sowie der gegnerische Spieler anwesend", erklärte Yotla. Der Gegenspieler war dafür verantwortlich, dass die Sperre aufgehoben wurde und Guirino im Spiel gegen Speldorf wieder spielberechtigt war. Yotla: "Der gegnerische Spieler hat Roberto entlastet und ausgesagt, dass es keine Beleidigung gab. Das hat das Sportgericht zum Freispruch veranlasst."
Kurios: Guirino wurde freigesprochen, obwohl das Schiedsrichtergespann auf seiner Meinung beharrte und den Platzverweis weiterhin für gerechtfertigt hielt. "Der Fall sollte auch anderen Vereinen Mut machen, Einspruch einzulegen, wenn man falsch behandelt wurde", merkte Yotla an. Wie wichtig Guirino für die Monheimer ist, zeigte er beim 6:3 (4:0)-Sieg in Speldorf eindrucksvoll. Mit seinem Doppelpack trug er maßgeblich zum Erfolg der Baumberger bei.