Bereits in der abgelaufenen Woche beendete der TuRU-Vorstand das Arbeitsverhältnis mit seinem Direktor Sport, Bernd Meinhardt, und ab Montag auch mit Trainer Dennis Brinkmann. Grund für die Trennung ist, dass sich die sportliche Leitung nicht damit einverstanden zeigte, Spieler der ersten Mannschaft für die Reserve in der Kreisliga A abzustellen (RevierSport berichtete). „Das war das i-Tüpfelchen. Wir bedauern diese Situation sehr. Es war jedoch kein Einlenken mehr möglich“, zählte ein sichtlich mitgenommener Heinz Schneider die Fakten auf.
„Der Trainer hat die Trennung von Herrn Meinhardt nicht akzeptiert, somit haben wir Herrn Brinkmann nach dem Spiel ebenfalls freigestellt“, so der Vereinsboss.
Die Spieler der TuRU bedauern die Vorkommnisse sehr und stellen sich hinter ihren entlassenen Übungsleiter. Kapitän Saban Ferati nahm stellvertretend für die ganze Mannschaft Stellung zu den Ereignissen. „Die Gründe sind nicht sportlicher Natur und für uns nur ganz schwer nachzuvollziehen. Ich komme nicht fünfmal die Woche zum Training, um anschließend in der Kreisliga für die Zweite aufzulaufen“, hat Ferati eine klare Meinung. „Unruhe tut dem Verein nicht gut. Einige hier haben wohl lieber ihre Ruhe und dümpeln weiter herum. Endlich spielen wir hier wieder guten Fußball und jetzt wird alles einfach über Bord geworfen“, schüttelte der Spielführer den Kopf. Sein Zusatz: „Wir alle im Team haben diese Meinung. Du kannst hier einfach nicht in Ruhe arbeiten. Die Mannschaft der TuRU bedauert die Vorkommnisse sehr“, stellte sich der langjährige Oberbilker hinter seinen Ex-Trainer.
Auch Brinkmann selbst ist enttäuscht. „Ich hoffe, dass das Team jetzt nicht auseinander fällt. Ich habe hier so tolle junge Bengels und es ist nur Theater“, nahm auch der Ex-Essener kein Blatt vor den Mund. „Der Verein hat anscheinend andere Vorstellungen von Erfolg. Das haben wir in einem gemeinsamen Gespräch feststellen müssen. Ich bin nicht hergegangen und habe gesagt: ich will hier weg. Ich wurde entlassen, weil mir ein Teil meiner sportlichen Kompetenz genommen wurde, indem Herr Meinhardt freigestellt wurde. Das konnte ich so nicht akzeptieren.“
Fakt ist, an der Feuerbachstraße knarrt es mächtig im Gebälk. Wie geht es weiter? Heinz Schneider befindet sich bereits in intensiven Gesprächen mit einem Nachfolger. Frank Zilles, der immerhin acht Jahre für Konstanz in Oberbilk stand, wird es nicht sein. Auch bei dem in Insiderkreisen gehandelten Karsten Hutwelker winkte Schneider schnell ab. Wer den Vereinsboss kennt, der weiß, dass er eine Lösung längst im Ärmel hat. Vielleicht fehlt ja lediglich die Unterschrift. Was aus der Mannschaft wird, ob alle Akteure den neuen Weg mitgehen werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.