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Prickeln vor dem schwarz-weiß-blauen Derby

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SSVg Velbert, ETB SW Essen, etb, Massimo Mondello, mondello, SSVg Velbert, ETB SW Essen, etb, Massimo Mondello, mondello Foto: Socrates Tassos
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Die SSVg Velbert erwartet in der Oberliga Niederrhein den ETB. Der zuletzt gebeutelte Essener Traditionsverein hat viele Lacher und Kritiker verstummen lassen.

Es ist streng genommen kein Gipfeltreffen. Dennoch: Das Duell zwischen der SSVg Velbert und dem Essener Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß verbreitet Spitzenspielstimmung. Erstens treffen am Sonntag (15 Uhr, Christopeit-Sport-Arena) zwei Teams aufeinander, die in der Oberliga oben mitspielen. Zweitens hat das schwarz-weiß-blaue Derby eh seinen Reiz.

Drittens hat der ETB nun einmal einen Namen im deutschen Fußball. Er war 1959 DFB-Pokalsieger, brachte Nationalspieler von Hennes Küppers über Uwe Reinders bis zu Jens Lehmann und Oliver Bierhoff hervor und spielte einst eine gute Rolle in der zweiten Bundesliga.

Zuletzt hieß es allerdings rund um den altehrwürdigen Uhlenkrug eher: Von vergangenen Glanzzeiten können wir uns im Moment wenig kaufen. Es gab erhebliche wirtschaftliche und sportliche Schwierigkeiten. Auch in der vergangenen Saison mussten die Schwarz-Weißen lange gegen den Absturz in die Landesliga kämpfen — umso verblüffter reagierte die Szene, als der ETB zum Start der Spielzeit 2017/18 mit einem reichlich gewagten „Jetzt-wird-Alles-Besser-Konzept“ auf den Plan trat. Unter anderem mit dem Ziel, in zwei Jahren in der Regionalliga zu spielen.

Der tolle Entwurf unter dem Slogan „Regio 2 go“ erntete Häme, Hohn und Kritik. Im Moment lacht aber kaum noch jemand, die Mannschaft hat den Visionen vom Schreibtisch sogleich Taten auf dem Platz folgen lassen. Nach einem 2:2 zum Auftakt beim 1. FC Bocholt legte sie vier Siege in Serie hin und setzte sich ganz oben in der Tabelle fest. Zwar gab es danach einige Rückschläge, doch das Team von Trainerfuchs Manni Wölpper hält sich weiter in der Spitzengruppe. Dass die Schwarz-Weißen am vergangenen Sonntag von der SSVg überholt wurden lag auch daran, dass ihre Partie gegen Fischeln wegen Unbespielbarkeit des Uhlenkrug-Stadions ausgefallen war. Diese Zwangspause hatte für einen Spieler den Vorteil, dass er seine Verletzung auskurieren konnte: Marvin Ellmann, der exemplarisch dafür steht, wie sich diejenigen, die sich einst auslachen lassen mussten, längst Respekt verschafft haben.

Die Spötter liegen auf dem Trockenen

Als er beim Nachbarn Rot-Weiss spielte, lief es für den Stürmer nicht. Die RWE-Fans nahmen es mit ihrem robusten Humor und stimmten Gesänge an wie: „Wir saufen so lange, bis der Ellmann trifft.“ Inzwischen liegen die Spötter auf dem Trockenen, Ellmann hat in dieser Saison reichlich getroffen – 15 Tore schoss er bereits für den ETB, nur fünf weniger, als die gesamte SSVg-Mannschaft bislang erzielt hat. Aber mit 20:12 Toren und 17 Punkten steht die SSVg derzeit gut da, dank des 2:1-Sieges am vergangenen Sonntag beim TV Jahn Hiesfeld konnte sie wieder Kontakt zur Spitzengruppe knüpfen. Im oberen Drittel, das noch eng beisammen liegt, steht sie auf Tabellenplatz vier. Da bietet den Velbertern das ETB-Gastspiel eine hervorragende Gelegenheit, mit einer guten Leistung zu zeigen, dass sie zu Recht in die Spitzengruppe gehören. Zeigen muss das Team eh etwas: „Wir wollen unbedingt wieder im eigenen Stadion erfolgreich sein“, betont Trainer Imre Renji. Schließlich hat die SSVg dem eigenen Publikum jüngst zwei Niederlagen in Folge zugemutet. „Aber darauf hat die Mannschaft in Hiesfeld toll regagiert“, so der Trainer. „Jetzt freuen wir uns auf das schöne Spiel gegen den ETB.“

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