Fünf Niederlagen hat der VfB Speldorf in der laufenden Oberliga-Saison bereits kassiert. Aber es war die jüngste 0:4-Pleite in Monheim, die den Mülheimer Fußballern wohl am meisten zu schaffen gemacht hat. Weil sie nicht mehr auf den Neulings-Status geschoben werden konnte und weil sie auch so gar nicht unglücklich zustande gekommen, sondern auch in der Höhe verdient war. Die Chance zur Wiedergutmachung bekommen die Speldorfer am Sonntag, 15 Uhr, im Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt. Einfacher wird es nicht.
„Das ist eine Mannschaft, die eigentlich in die Regionalliga aufsteigen wollte“, sagt VfB-Trainer Christian Mikolajczak. Mit nur einem Punkt mehr gesegnet als die Grün-Weißen sind auch die Bocholter so langsam gefordert, wollen sie ihre hohen Ziele noch erreichen. „Wir sind aber genauso gefordert, sonst wird der Abstand irgendwann zu groß“, nimmt Christian Mikolajczak seine Elf in die Pflicht.
Das letzte Spiel haben die Speldorfer noch einmal gemeinsam aufgearbeitet. „Leider gab es keine wirklichen Antworten darauf, warum wir immer die Anfangsphase so verschlafen“, sagt der Coach und stellt Vermutungen an: „Vielleicht ist der Konkurrenzkampf doch noch nicht so, wie wir uns das erhofft hatten und der ein oder andere ist sich einfach zu sicher.“
Diesen Eindruck möchte Mikolajczak aber nicht stehen lassen. Im Training unterbrach der Coach in dieser Woche viel, um dem Team noch mehr zu erläutern. „Aber eigentlich hat sich an der grundsätzlichen Art und Weise ja nichts geändert“, meint der 36-Jährige.
Abschluss und Defensive im Fokus Nach der Trainingswoche, in der vor allem der Torabschluss und die Defensivarbeit im Fokus standen, ist sich der Coach allerdings sicher, dass seine Mannschaft den schlechten Eindruck vom letzten Sonntag nicht so stehen lassen möchte. „Nach Niederlagen sind wir eigentlich immer gut ins Spiel gekommen“, hofft Mikolajczak auch diesmal auf eine Trotzreaktion. Der Coach weiter: „Wir müssen begreifen, dass die Oberliga nicht nur über eine Halbzeit oder über 20 Minuten geht.“
Eine wichtige Rolle soll am Sonntag wieder Kapitän Philipp Bartmann spielen. Der 28-Jährige wird in die erste Elf zurückkehren. „Pippo nimmt auch mal das Spiel in die Hand oder geht mal im Zweikampf dazwischen“, begründet der VfB-Trainer seine Entscheidung. Ob Bartmann in der Innenverteidigung oder eventuell sogar im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen wird, hängt auch von den weiteren Personalien ab.
Nach Niederlagen sind wir eigentlich immer gut ins Spiel gekommen.
Christian Mikolajczak
Stürmer Abdul-Rahman Yussif war in dieser Woche krank. Fällt er aus, ist Deniz Hotoglu wieder eine Option für den Flügel. Aber auch Dennis Terwiel könnte nach vorn rücken. Dann würde die Sechserposition frei. Alternativen hat der VfB genug, stimmen muss aber am Sonntag unter allen Umständen die Einstellung.